Heusweiler mag seine Waben nicht
Gemeinderat fordert einheitlichen Fahrkartenpreis für die gesamte Kommune
Viele Waben mögen für Bienen gut sein, aber nicht für eine Gemeinde, sagen sich die Heusweiler Gemeinderatsmitglieder und wenden sich dagegen, dass der Ort von zwei Bus- und SaarbahnWaben zerteilt wird. Denn das kann eine Tour innerhalb der Gemeinde richtig teuer machen.
Heusweiler. Einstimmig hat der Heusweiler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung „beschlossen“, dass die Kosten aller Fahrkarten für Busse und Saarbahn innerhalb der Gemeinde dem Preis einer Einzelwabe entsprechen sollen, heißt: Der Rat wünscht sich, dass es so sein soll. So erhielt Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) den Auftrag, entsprechende Verhandlungen mit den Verkehrsunternehmen zu führen und dem Rat das Ergebnis anlässlich der kommenden Haushaltsberatungen vorzulegen.
Die Saarbahn fährt seit Oktober bis nach Lebach. Wer von Eiweiler nach Heusweiler fährt, verlässt dabei eine Tarif-Wabe und muss mehr berappen als innerhalb einer Wabe. Der Heusweiler Gemeinderat wünscht sich eine neue Preisgestaltung.
Den Antrag dazu hatte die Linke-Fraktion gestellt. Ihr Sprecher, Hans-Kurt Hill, führte aus, dass der Eiweiler Ortsteil Kirschhof tariflich komplett von Eiweiler getrennt sei, seit die Saarbahn fährt. Kirschhof ist der Wabe Heusweiler zugeordnet. Hill: „Jemand, der die kurze Strecke von Eiweiler nach Heusweiler fährt, muss den Preis für zwei Waben bezahlen. Jemand, der durch ganz Saarbrücken fährt, muss nur den Preis für eine Wabe bezahlen.“
Das Problem: Der Saarländische Verkehrsverbund hat das Saarland in Waben unterteilt, jede Wabe entspricht einer Preisstufe.
Der Preis der Fahrkarte richtet sich danach, durch wie viele Waben man fährt. Liegt also eine Gemeinde – wie im Falle von Heusweiler – innerhalb mehrerer Waben, dann wird auch innerhalb des Ortes die Fahrt teurer, sobald man eine „WabenGrenze“passiert hat.
Laut Hill würde sich ein einheitlicher Fahrpreis innerhalb der Gemeinde Heusweiler positiv auf das Fahrgastverhalten von ÖPNV-Kunden aus Eiweiler, Holz, Wahlschied und Numborn auswirken, die bisher alle den Preis für zwei Waben bezahlen müssen. Wenn alle nur noch den Preis für eine Wabe bezahlen müssten, würden mehr Menschen auf die Saarbahn umsteigen. „Die dadurch entstehenden Mehreinnahmen sollten die Kosten für den Wegfall der Waben innerhalb Heusweilers kompensieren“, meinte Hill. Sein Antrag wurde von allen Fraktionen unterstützt.