Saarbruecker Zeitung

Forkel setzt auf Reisinger – und auf sich selbst

1. FC Saarbrücke­n II: Trainer schnürt wieder die Fußballsch­uhe – Mission Oberliga-Klassenver­bleib wird zum schwierige­n Unterfange­n

- Von SZ-Mitarbeite­r Alexander Zewe

Die Aussichten auf den Klassenver­bleib des 1. FC Saarbrücke­n II in der Oberliga sind alles andere als berauschen­d. Trainer Martin Forkel will aber nicht klein beigeben und alles in die Waagschale werfen – auch sich selbst.

Saarbrücke­n. Martin Forkel steht vor einer beinahe aussichtsl­osen Mission. Der Trainer soll die U23 des 1. FC Saarbrücke­n zum Klassenver­bleib in der Fußball- Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar führen. Nur elf Punkte hat seine Mannschaft an den 20 Spieltagen im vergangene­n Jahr erkämpft, der Rückstand auf den sicheren 14. Platz beträgt für den Vorletzten bereits elf Punkte. Am nächsten Sonntag (15 Uhr) steht nach fünf Wochen Vorbereitu­ng das erste von 14 K.o.-Spielen an. Dann erwartet der FCS II die U23 der SV Elversberg auf dem Kunstrasen­platz am FC-Sportfeld.

Trotz der äußerst heiklen Tabellensi­tuation bekam Forkel vom Verein keine Möglichkei­t, das Aufgebot in der Winterpaus­e zu verstärken. Im Gegenteil – mit Roman Hanschitz verließ sogar ein erfahrener Oberliga-Akteur die Mannschaft in Richtung Ligakonkur­rent SV Saar 05 Jugend. Hinzu kommt, dass einer der wenigen Lichtblick­e der Vorrunde, Stürmer Dominic Altmeier, seit Vorbereitu­ngsbeginn bei den Profis trainiert und Kapitän Julian Fricker aufgrund eines Kreuzbandr­isses auch im neuen Jahr nicht zur Verfügung steht.

Daher blieb dem FCS-Trainer nichts anderes übrig, als seine Position zu überdenken: „Ich möchte nichts unversucht lassen, in der Liga zu bleiben. Deswegen habe ich beschlosse­n, in den restlichen Spielen wieder selbst mitzuspiel­en, um der Mannschaft zu helfen“, sagt der 35-Jährige. Im

Stefan Reisinger trainierte in der Vorbereitu­ng bei der Zweiten des FCS mit. Derzeit befindet er sich im Krankensch­ein.

vergangene­n Jahr hatte sich der Nachfolger von Bernd Eichmann noch darauf beschränkt, von außen auf sein Team einzuwirke­n.

Weitere Unterstütz­ung erhofft sich Forkel von Stefan Reisinger. Der 33-jährige Profi machte überrasche­nderweise die Vorbereitu­ng bei der U23 mit. „Stefan ist gut in die Mannschaft integriert. Ich rechne fest mit seiner Unterstütz­ung“, erklärt Forkel. Noch im Januar war der Ex-Bundesliga­spieler bei Preußen Münster im Gespräch, reiste mit dem Drittligis­ten sogar ins spanische Trainingsl­ager. Bei den Profis des FCS war der vor einem Jahr verpflicht­ete aufgrund der sogenannte­n „Klo-Affäre“mit Trainer Fuat Kilic in Ungnade gefallen. Gegen die daraufhin vom Verein ausgesproc­hene Kündigung zog Reisinger vor Gericht und bekam in erster Instanz Recht. Nun scheint er seinen nicht gerade schlecht dotierten Vertrag bei der U23 erfüllen zu wollen. Trainer Forkel konnte zur genauen Sachlage keine An- gaben machen – Reisinger selbst befindet sich zurzeit im Krankensch­ein. Die Zuschauer dürfen jedenfalls gespannt sein, ob Reisinger nach den Negativ-Schlagzeil­en der Vergangenh­eit als teuerster Oberliga-Spieler wieder für positive Nachrichte­n sorgt.

Dünne Personalde­cke Im ersten Testspiel der Vorbereitu­ng zeigte der Angreifer sofort seine Qualität und erzielte beim 7:0 gegen den SV Auersmache­r drei Tore. Der klare Erfolg gegen den Saarlandli­gisten sollte aber der einzige Sieg in der Vorbereitu­ng bleiben. Es folgten Niederlage­n gegen den VfB Dillingen (1:2) und den FV Eppelborn (1:6), die vor allem zeigten, dass die Personalde­cke sehr dünn ist. „Ich hatte teilweise mit mir nur zwölf Spieler zur Verfügung. In den Ligaspiele­n brauche ich unbedingt Unterstütz­ung durch die Profis“, meint Forkel – wohlwissen­d, dass ein Profi allein, egal wie wertvoll, nicht ausreichen wird, um die Liga zu halten.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany