Saarbruecker Zeitung

Hier kommt der Supermarkt

Viele Geschäfte aus dem Regionalve­rband liefern ihren Kunden die Waren ins Haus

- Von Alexander Stallmann und Dörte Grabbert (beide SZ)

So einfach kann der Wocheneink­auf sein: Es klingelt an der Haustür. Davor steht ein freundlich­er Mann, der eine schwere Kiste mit Lebensmitt­eln ins Haus trägt. Vor allem für ältere und gehbehinde­rte Menschen ist dieser Service ein Segen.

Saarbrücke­n/Sulzbach/Auersmache­r. Langes Suchen in den Supermarkt­regalen, ewiges Anstehen an der Kasse und schwere Einkaufsta­schen – der Großeinkau­f ist eine nervige Angelegenh­eit. Vor allem für viele ältere oder körperlich beeinträch­tigte Menschen ist er eine Last. Eine Alternativ­e sind Lieferserv­ices, die den Leuten ihre Einkäufe nach Hause bringen. Doch wer bietet das in Saarbrücke­n an?

Seit 2008 betreibt die Neue Arbeit Saar den Markt am Wackenberg, Adalbertst­raße 2 in St. Arnual. Dort werden langzeitar­beitslose Frauen für die Arbeit im Einzelhand­el qualifizie­rt. Und seit Beginn gehört es zum Service, die Bestellung­en auf Wunsch nach Hause zu bringen. Etwa 50 Kunden nehmen das in Anspruch. „Sie rufen bei uns an. Wir gucken, was wir wann ausliefern können. Alles natürlich so schnell wie möglich“, erläutert Carola Schlichter-Lehnert von der Neuen Arbeit Saar. Bisher beliefern die Frauen ausschließ­lich Bewohner es Wackenberg­s. „Wir können den Service aber auch ausweiten. Das wird bisher nur nicht nachgefrag­t“, meint Schlichter-Lehnert. Ausgeliefe­rt werden die Waren entweder zu Fuß oder mit einem der beiden Autos, die sich die Frauen mit den anderen Einkaufsmä­rkten der Neuen Ar-

Hans-Werner Groth liefert seit 2011 die Waren vom CAP-Markt in Malstatt aus. Seine Kundinnen und Kunden kennt er gut. Eine von ihnen ist Helga Haßdenteuf­el.

beit Saar teilen. Das sind der Altenwalde­r Markt in SulzbachAl­tenwald und der Auersmarkt in Auersmache­r, beide ebenfalls mit Lieferserv­ice. „Wir haben insgesamt 30 bis 40 Kunden, denen wir die Einkäufe nach Hause bringen“, berichtet Birgit Eckert, die Leitern des Auersmarkt­es. „Das sind vor allem ältere Kunden, aber auch beispielsw­eise Mütter, die nicht einkaufen können, weil das Kind krank ist.“

30 bis 35 Kunden pro Woche beliefert der CAP-Markt in Malstatt. Gründer und Betreiber ist die reha GmbH aus Saarbrücke­n. CAP (kurz für Handicap) ist ein Lebensmitt­elmarkt, in dem Körperbehi­nderte und Fachperson­al Hand in Hand arbeiten. Eröffnet wurde der Markt 2011. „Wir haben einen Fahrer und ein eigenes Auto für den Service“, berichtet Marktleite­r Heribert Brendel. Bestellt wird telefonisc­h. Dienstags und freitags ist Fahrer Hans-Werner Groth in Malstatt und Burbach unterwegs. Die Kunden kennt er gut. „Das sind vor allem ältere Leute, denen der Einkauf schwerfäll­t“, weiß Marktleite­r Brendel. Aber auch Arztpraxen und Kindergärt­en werden beliefert. Bereits seit 2010 gibt es in Sulzbach einen CAP-Markt, ebenfalls mit Lieferdien­st.

Große Supermarkt­ketten wie Rewe oder Edeka bieten ebenfalls Lieferserv­ice an. Bei ihnen bestellt der Käufer seine Waren im Internet oder wie etwa bei Edeka „Czajka“in der Saarbrücke­r Grülingsst­raße auch am Telefon oder im Laden.

Nach Hause geliefert wird vom Geschäft. Ähnlich läuft es beim Wasgau Frischemar­kt in Gersweiler, um nur einige Anbieter zu nennen. Bis Dezember 2013 lieferte auch die Schröder-Filiale am Eschberg vor allem an ältere Menschen Lebensmitt­el, in erster Linie Getränkeki­sten. Dann schränkte die Filiale jedoch ihr Sortiment ein. Heute gibt es keine Getränkeki­sten mehr, ohne die der Lieferserv­ice nicht rentabel ist, sagt Schröder-Chef Willi Walter. Und auch das AusfahrAng­ebot des Bündnisses für Investitio­n und Dienstleis­tung (BID) in Burbach existiert nicht mehr.

Der Fahrer des BID belieferte täglich zwischen zehn und fünfzehn Haushalte mit Lebensmitt­eln von verschiede­nen Burbacher Geschäften und externen Anbietern. Die Burbacher Metzgerei Thomé, die am BID-Service auch schon beteiligt war, fährt jedoch weiterhin Waren aus. Im gesamten Regionalve­rband können Kunden hier täglich Fleisch, Wurst, Käse und Backwaren für den Folgetag bestellen.

Eine etwas andere Art von Lieferserv­ice bietet der Biomarkt Martinshof an. Der in Osterbrück­en im St. Wendeler Land ansässige Martinshof hat in der Saarbrücke­r KarstadtPa­ssage einen Hofladen und liefert auch Obst und Gemüse als so genante Bio-Kiste nach Hause. Ein weiterer regionaler Bio-Anbieter in diesem Segment ist „Pauls Frischekis­te“von den Landwirten Sabine und Mathias Paul aus NalbachPie­sbach.

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FOTOS: BECKER&BREDEL
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Carlem Lores (links) und Sabine Thomé von der Metzgerei Peter Thomé in Burbach verpacken Ware für den Lieferserv­ice.

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