Hier kommt der Supermarkt
Viele Geschäfte aus dem Regionalverband liefern ihren Kunden die Waren ins Haus
So einfach kann der Wocheneinkauf sein: Es klingelt an der Haustür. Davor steht ein freundlicher Mann, der eine schwere Kiste mit Lebensmitteln ins Haus trägt. Vor allem für ältere und gehbehinderte Menschen ist dieser Service ein Segen.
Saarbrücken/Sulzbach/Auersmacher. Langes Suchen in den Supermarktregalen, ewiges Anstehen an der Kasse und schwere Einkaufstaschen – der Großeinkauf ist eine nervige Angelegenheit. Vor allem für viele ältere oder körperlich beeinträchtigte Menschen ist er eine Last. Eine Alternative sind Lieferservices, die den Leuten ihre Einkäufe nach Hause bringen. Doch wer bietet das in Saarbrücken an?
Seit 2008 betreibt die Neue Arbeit Saar den Markt am Wackenberg, Adalbertstraße 2 in St. Arnual. Dort werden langzeitarbeitslose Frauen für die Arbeit im Einzelhandel qualifiziert. Und seit Beginn gehört es zum Service, die Bestellungen auf Wunsch nach Hause zu bringen. Etwa 50 Kunden nehmen das in Anspruch. „Sie rufen bei uns an. Wir gucken, was wir wann ausliefern können. Alles natürlich so schnell wie möglich“, erläutert Carola Schlichter-Lehnert von der Neuen Arbeit Saar. Bisher beliefern die Frauen ausschließlich Bewohner es Wackenbergs. „Wir können den Service aber auch ausweiten. Das wird bisher nur nicht nachgefragt“, meint Schlichter-Lehnert. Ausgeliefert werden die Waren entweder zu Fuß oder mit einem der beiden Autos, die sich die Frauen mit den anderen Einkaufsmärkten der Neuen Ar-
Hans-Werner Groth liefert seit 2011 die Waren vom CAP-Markt in Malstatt aus. Seine Kundinnen und Kunden kennt er gut. Eine von ihnen ist Helga Haßdenteufel.
beit Saar teilen. Das sind der Altenwalder Markt in SulzbachAltenwald und der Auersmarkt in Auersmacher, beide ebenfalls mit Lieferservice. „Wir haben insgesamt 30 bis 40 Kunden, denen wir die Einkäufe nach Hause bringen“, berichtet Birgit Eckert, die Leitern des Auersmarktes. „Das sind vor allem ältere Kunden, aber auch beispielsweise Mütter, die nicht einkaufen können, weil das Kind krank ist.“
30 bis 35 Kunden pro Woche beliefert der CAP-Markt in Malstatt. Gründer und Betreiber ist die reha GmbH aus Saarbrücken. CAP (kurz für Handicap) ist ein Lebensmittelmarkt, in dem Körperbehinderte und Fachpersonal Hand in Hand arbeiten. Eröffnet wurde der Markt 2011. „Wir haben einen Fahrer und ein eigenes Auto für den Service“, berichtet Marktleiter Heribert Brendel. Bestellt wird telefonisch. Dienstags und freitags ist Fahrer Hans-Werner Groth in Malstatt und Burbach unterwegs. Die Kunden kennt er gut. „Das sind vor allem ältere Leute, denen der Einkauf schwerfällt“, weiß Marktleiter Brendel. Aber auch Arztpraxen und Kindergärten werden beliefert. Bereits seit 2010 gibt es in Sulzbach einen CAP-Markt, ebenfalls mit Lieferdienst.
Große Supermarktketten wie Rewe oder Edeka bieten ebenfalls Lieferservice an. Bei ihnen bestellt der Käufer seine Waren im Internet oder wie etwa bei Edeka „Czajka“in der Saarbrücker Grülingsstraße auch am Telefon oder im Laden.
Nach Hause geliefert wird vom Geschäft. Ähnlich läuft es beim Wasgau Frischemarkt in Gersweiler, um nur einige Anbieter zu nennen. Bis Dezember 2013 lieferte auch die Schröder-Filiale am Eschberg vor allem an ältere Menschen Lebensmittel, in erster Linie Getränkekisten. Dann schränkte die Filiale jedoch ihr Sortiment ein. Heute gibt es keine Getränkekisten mehr, ohne die der Lieferservice nicht rentabel ist, sagt Schröder-Chef Willi Walter. Und auch das AusfahrAngebot des Bündnisses für Investition und Dienstleistung (BID) in Burbach existiert nicht mehr.
Der Fahrer des BID belieferte täglich zwischen zehn und fünfzehn Haushalte mit Lebensmitteln von verschiedenen Burbacher Geschäften und externen Anbietern. Die Burbacher Metzgerei Thomé, die am BID-Service auch schon beteiligt war, fährt jedoch weiterhin Waren aus. Im gesamten Regionalverband können Kunden hier täglich Fleisch, Wurst, Käse und Backwaren für den Folgetag bestellen.
Eine etwas andere Art von Lieferservice bietet der Biomarkt Martinshof an. Der in Osterbrücken im St. Wendeler Land ansässige Martinshof hat in der Saarbrücker KarstadtPassage einen Hofladen und liefert auch Obst und Gemüse als so genante Bio-Kiste nach Hause. Ein weiterer regionaler Bio-Anbieter in diesem Segment ist „Pauls Frischekiste“von den Landwirten Sabine und Mathias Paul aus NalbachPiesbach.