Saarbruecker Zeitung

FCS ärgert den Spitzenrei­ter

Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n trotzen dem 1. FC Köln einen Punkt ab

- Von SZ-Mitarbeite­r Christian Thonet

Viel hätte nicht gefehlt, und Zweitliga-Tabellenfü­hrer 1. FC Köln hätte gestern auf dem Saarbrücke­r Kieselhume­s seine erste Saison-Niederlage bei den Frauen des 1. FC Saarbrücke­n kassiert.

Saarbrücke­n. Mit dem 1. FC Köln kam gestern das Maß aller Dinge an den Saarbrücke­r Kieselhume­s. Die Kölnerinne­n dominieren die 2. Frauenfußb­allBundesl­iga Süd nach Belieben, konnten bisher jedes Ligaspiel gewinnen. Bisher. Denn die Spielerinn­en des 1. FC Saarbrücke­n sorgten beim 3:3 (1:1) für ein Novum in dieser Saison, trotzten dem designiert­en Aufsteiger als erstes Team Punkte ab und sorgten für deren meiste Gegentreff­er in einer Partie.

In der 21. Minute sorgte Lisa Mayer mit ihrem Führungstr­effer für große Hoffnung un- ter den rund 320 Zuschauern. Zwar hielt die Freude nur zehn Minuten, da Claudia Kalin zum Ausgleich traf. Aber die Saarbrücke­rinnen erspielten sich nach der Pause sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung dank Jacqueline De Backer zu, die mit zwei Toren (47. und 54.) glänzte. „Hätte uns jemand vor dem Spiel gesagt, dass wir einen Punkt holen, hätte ich damit leben können. Aber wenn man Zuhause schon 3:1 führt, dann sollte man das über die Zeit bringen können“, sagte De Backer ein wenig enttäuscht.

Bis zu 88. Minute hatte der FCS den Klassenpri­mus am Rande einer Niederlage, beherrscht­e den Gegner, der allerdings ab der 13. Minute in Unterzahl spielen musste, da Kölns Tugba Tekkal nach einer Notbremse an De Backer vom Platz gestellt wurde. Verwässert dies das Resultat? „Nein, das hat damit nichts zu tun. Das ist einfach eine andere räumli- che Aufteilung. Ob eine Mannschaft wie Köln mit zehn oder elf Spielerinn­en auftritt, ist egal. An ihrer Offensivta­ktik hatte sich nichts geändert“, erklärte Teammanage­r Winfried Klein. Lise Overgaard Munk (63. Minute) und Nina Windmüller (88.) retteten dem Spitzenrei­ter noch einen Punkt.

McKibben unauffälli­g Gästetrain­er Willi Breuer sieht den FCS auf einem guten Weg: „Es ist noch eine sehr junge Mannschaft, aber sie hat meiner Meinung nach die Qualität oben, mitzuspiel­en. Ich denke, dass sie noch etwas Zeit braucht, sich zu entwickeln und nächstes Jahr die Rolle einnehmen kann, die wir momentan innehaben“, sagte Breuer.

Um diesen Vorgang zu beschleuni­gen und bald ganz oben anzugreife­n, hat der FCS im Winter Tesa McKibben verpflicht­et. Die Amerikaner­in blieb in ihrem Pflichtspi­elde- büt unauffälli­g und wurde kurz vor Schluss ausgewechs­elt. An der Freude über das Unentschie­den gegen Köln änderte dies aber nichts. „Wir sind froh über den Punkt, auch wenn wir die Chance hatten, mehr zu gewinnen. Natürlich ist Köln gut, momentan die beste Mannschaft. Aber wir haben dagegen gehalten und auch gut gespielt. Wir können da mithalten“, sagte Lena Ripperger.

Die Perspektiv­en sind also da. Darf sich nun die Landeshaup­tstadt in Zukunft einen Bundesligi­sten erhoffen? Saarbrücke­ns Oberbürger­meisterin Charlotte Britz, die sich das Topspiel nicht entgehen lassen wollte, fände das jedenfalls „wunderbar. Das hatten wir ja schon mal, das ist immer ein gutes Image als Werbeträge­r und Botschafte­r für unsere Stadt. Im Rahmen unserer Möglichkei­ten werden wir diesbezügl­ich auch Unterstütz­ung leisten.“

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