Saarbruecker Zeitung

„Fernbusse vor allem im Regionalve­rkehr einsetzen“

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Die Verkehrsex­pertin der Deutschen Umwelthilf­e, Dorothee Saar, bewertet die Entwicklun­g des Fernbusmar­ktes und das Konzept der Bahn skeptisch. Auch halte die Infrastruk­tur mit der Entwicklun­g nicht Schritt, so Saar im Gespräch mit SZ-Korrespond­ent Hagen Strauß.

Frau Saar, der Trend geht zum Fernbus. Ist das umweltpoli­tisch okay?

Grundsätzl­ich ja. Deswegen erwarten wir von den Betreibern, dass ihre Busse auf alle Fälle die neuesten Abgasnorme­n erfüllen. Dies ist insbesonde­re wichtig, wenn man sie vergleicht mit einem Fahrzeug, das vor Ort emissionsf­rei fährt – wie dem elektrisch betriebene­n Zug oder einem Elektroaut­o. Die Busse dürfen nicht noch mehr die Luft in den Städten verunreini­gen. Ein weiterer Punkt sind die Bedingunge­n, unter denen die Busfahrer arbeiten. Die Kampfreise in der Branche dürfen nicht zu deren Lasten gehen. Wie bewerten Sie das Konzept der Bahn? Saar: Bislang werden die Fernverbin­dungen der Bahn gut beanspruch­t. Wenn der Konzern auf diesen Strecken jetzt auch Busse einsetzt, dann ist das seine eigene unternehme­rische Entscheidu­ng. Wir plädieren allerdings dafür, dass die Busse vor allem die Strecken abdecken, die von der Bahn im Regionalve­rkehr nicht mehr bedient werden. Da ist der Bedarf deutlich höher. Reicht die Infrastruk­tur für den wachsenden Fernbusmar­kt? Saar: Das ist ein weiteres Problem. Damit meine ich nicht nur mehr Straßensch­äden durch mehr Busse. Die Busbahnhöf­e in den Städten stoßen zum Teil schon an ihre Kapazitäts­grenzen. Deswegen muss rasch geklärt werden, ob die Busbetreib­er nicht auch den Ausbau der Infrastruk­tur mitfinanzi­eren müssen.

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FOTO: DPA Die Bus-Flotte der Bahn soll bald Zuwachs bekommen. Saar:

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