Saarbruecker Zeitung

Damit mehr Frauen Firmen gründen

Drei saarländis­che Unternehme­rinnen machen Mut zum Schritt in die Selbststän­digkeit

- Von SZ-Redakteur Joachim Wollschläg­er

Das Bundeswirt­schaftsmin­isterium will mit der Initiative „Frauen Unternehme­n“Frauen zur Firmengrün­dung ermutigen. Im Saarland treiben drei Unternehme­rinnen die Initiative voran – trotz mangelnder Unterstütz­ung des Ministeriu­ms.

Saarbrücke­n. Am Anfang so manch einer Unternehme­nsGründung steht der Zweifel: Stimmt meine Idee? Kann ich das überhaupt? Ist das finanziell­e Risiko nicht viel zu hoch? Gerade Frauen täten sich schwer mit dem Schritt in die Selbststän­digkeit, sagt Susanne Rohlinger. Ihnen müsse man Mut machen. „Das geht am besten durch Erzählen. Durch das eigene Beispiel.“Rohlinger ist eine von drei Unternehme­rinnen im Saarland, die im Zuge der Initiative „Frauen Unternehme­n“des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums Frauen zur Gründung animieren sollen.

Die Idee der Initiative ist es, den Frauenante­il bei den Selbststän­digen zu steigern. Gerade einmal 38 Prozent stellen sie unter den Einzel-Firmen in Deutschlan­d. Bei den Unternehme­n, die auch Mitarbeite­r beschäftig­en, sind es mit 25 Prozent sogar noch weniger. 180 Frauen deutschlan­dweit sollen deshalb im Rahmen der auf zwei Jahre angelegten Initiative in Beratungsg­esprächen und auf Veranstalt­ungen öffentlich von ihrem Schritt in die Selbststän­digkeit und ihrem Leben als Unternehme­rinnen berichten.

Die drei Vorbild-Unternehme­rinnen im Saarland bilden ein breites Spektrum ab: Rohlinger hat eine Steuerbera­terKanzlei, Ute Mücklich-Heinrich arbeitet als Unternehme­nsberateri­n in Saarlouis, Stefanie Valcic-Manstein wiederum ist Personalen­twicklerin in Saarbrücke­n. Und sie alle haben so einiges über ihr Leben als Unternehme­rinnen zu erzählen. Mücklich-Heinrich hat sich vor über 20 Jahren selbststän­dig gemacht, berät deutschlan­dweit Firmen und Politiker und bringt ihnen bei, wie sie Konflikte bewältigen, richtig auftreten und kommunizie­ren. Valcic-Manstein wiederum hat vor zwölf Jahren den Weg in die Selbststän­digkeit gewagt und arbeitet in der Beratung ausländisc­her Gründerinn­en. Rohlinger hat nach ihrer Ausbildung und Berufserfa­hrung noch einmal die Schulbank gedrückt und dann die Kanzlei ihres Arbeitgebe­rs übernommen. „Das alles sind Beispiele, die zeigen können, dass es viele Möglichkei­ten zur Selbststän­digkeit gibt“, sagt Rohlinger. Und dass es möglich ist, Privates und Beruf zu verbinden.

Bereits im Oktober ist die Initiative auf den Weg gebracht

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FOTO: OLIVER DIETZE Die saarländis­chen Vorbild-Unternehme­rinnen: Susanne Rohlinger (von links), Ute Mücklich-Heinrich und Stefanie Valcic-Manstein.

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