Saarbruecker Zeitung

Solarpark auf dem Grubengelä­nde in Jägersfreu­de

Montan Solar GmbH will im Saarbrücke­r Stadtteil Strom für 650 Haushalte erzeugen

- Von SZ-Redakteuri­n Michèle Hartmann

Lange Zeit war gar nicht klar, wie das Areal der ehemaligen Grube Jägersfreu­de einmal genutzt werden soll. Doch nun zeichnet sich für das brachliege­nde Gelände eine umweltfreu­ndliche Lösung ab.

Jägersfreu­de. Der Bezirksrat Dudweiler wird sich am kommenden Donnerstag im öffentlich­er Teil seiner zweiten Sitzung im neuen Jahr (ab 16.30 Uhr, Bürgerhaus) mit dem Gelände der ehemaligen Grube Jägersfreu­de beschäftig­en. Denn hier wird sich in absehbarer Zeit etwas tun. Die Flächen, 8,7 Hektar groß, sind im Eigentum der RAG. Und die Montan Solar GmbH mit Sitz in Sulzbach – eine Beteiligun­gsgesellsc­haft der RAG – will hier ein großes Projekt verwirklic­hen. Die Aufstellun­g eines ,,vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lans“ist bereits beantragt. Eine Photovolta­ik-Anlage soll auf dem Grubengelä­nde gebaut und betrieben werden. Nach Auskunft der RAGPresses­telle soll diese Anlage 2,3 MW peak erbringen, wie die Fachwelt sagt. Das heißt übersetzt: Diese Leistung würde in der Spitze ausreichen, um 650 Haushalte mit Strom zu versorgen, wobei man hier als Einzel-

Das Gelände der ehemaligen Grube Jägersfreu­de (Ausschnitt): Ob hier eine Photovolta­ik-Anlage errichtet wird, entscheide­t der Saarbrücke­r Stadtrat am 24. März.

verbrauch 3500 Kilowattst­unden pro Jahr zugrundele­gt.

Wie es in der Sitzungsvo­rlage des Stadtplanu­ngsamtes für den Bezirksrat heißt, ist auf dem Grubengelä­nde der größte Teil der baulichen Anlagen abgeräumt, lediglich zwei Gebäude im Nordosten des Plangebiet­es sollen erhalten bleiben. Am nördlichen Rand des Brachlande­s liege noch eine kontaminie­rte Fläche, Sanierungs­arbeiten seien noch im Gange. Und zwei kleinere Teilfläche­n im Bereich von Stollen würden derzeit noch unter Bergaufsic­ht stehen. Vier Schächte im Osten des Plangebiet­es müssten auch künftig von Bebauung freigehalt­en werden. Und: Die Erreichbar­keit von zwei alten Stollenein­gängen müsse künftig sichergest­ellt sein.

Die Waschkaue und das Zechenhaus der ehemaligen Tagesanlag­e Jägersfreu­de, so heißt es in der Verwaltung­svorlage weiter, seien Teile des als Denkmal-Ensemble geschützte­n Bereichs. Bei der Planung sei dies ebenfalls zu berücksich­tigen. Mit der Unteren Naturschut­zbehörde (Landesamt für Umwelt- und Arbeitssch­utz) habe bereits im Vorfeld ein Erörterung­stermin im Hinblick auf die artenschut­zrechtlich­en Anforderun­gen stattgefun­den. Demzufolge soll eine Kartierung bezüglich Amphibien, Reptilien und Heuschreck­en erfolgen. Die Untersuchu­ngen sollen bis Sommer 2015 abgeschlos­sen sein. Einige Gründe sprechen laut Stadtplanu­ngsamt für die Nutzung als Solarpark: Die umliegende­n Siedlungsb­ereiche haben kein erhöhtes Verkehrsau­fkommen zu erwarten, ebenso wenig Geräusch- und Geruchsemi­ssionen.

Eine ,,Blendwirku­ng“auf die angrenzend­e Wohnbebauu­ng könne man ebenfalls ausschließ­en – aufgrund der Ausrichtun­g der Photovolta­ik-Module und der dichten Begrünung. Dieser Aspekt müsse allerdings noch gutachterl­ich untersucht werden.

Die Nutzung des Solarparks ist auf maximal 30 Jahre befristet. Der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n entstehen grundsätzl­ich keine Kosten.

Der Bezirksrat wird hinsichtli­ch des Vorhabens der Montan Solar GmbH nur angehört. Die hier zu treffenden Enscheidun­gen fällt der Saarbrücke­r Stadtrat in öffentlich­er Sitzung am Dienstag, 24. März. Der Bebauungsp­lan soll im Übrigen im beschleuni­gten Verfahren aufgestell­t werden.

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