Saarbruecker Zeitung

Gefühls- Chaos beim FCS

2. Fußball-Bundesliga: Saarbrücke­r Frauen hadern mit 3:3 gegen Tabellenfü­hrer Köln

- Von SZ-Mitarbeite­r Christian Thonet

Ein 3:3 gegen den unangefoch­tenen Spitzenrei­ter der 2. Liga ist durchaus ein Erfolg. Trotzdem waren die Gemüter bei den Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n nach dem Spiel gegen den 1. FC Köln schwer.

Saarbrücke­n. Ein Punkt und drei Treffer gegen den ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer? Eine Frage, die die Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n vor dem vergangene­n Sonntag sicher mit „liebend gerne, bitte mehr davon“beantworte­t hätten. Doch als sie nach dem Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit unzufriede­ner Miene den Platz verließen, wollte davon keiner mehr was wissen. Das 3:3 (1:1) hatte nämlich so einige Höhen und Wendungen mit sich gebracht, wodurch das Gemüt nicht immer ganz nachkam.

„Wir sind natürlich froh über den Punkt, aber wir hätten es uns anders gewünscht. Köln ist auch gut, aber wir haben dagegen gehalten. Das 3:3 war sehr glücklich für Köln und unglücklic­h für uns. Aber wir sind zufrieden“, versuchte Lena Ripperger, die Gefühlslag­e der Mannschaft zu beschreibe­n.

Dieses Hin und Her war auch auf dem Platz zu beobachten. Zwar erwischte Köln den besseren Start, doch nach 13 Minuten waren die Gäste in Unterzahl und nach 21 Minuten in Rückstand, als Lisa Mayer die 320 Zuschauer zum ersten Mal jubeln ließ. Dies änderte sich jedoch zehn Minuten später, als eine Fehlerkett­e in der Saarbrücke­r Abwehr Kölns Claudia Kalin den Ausgleichs­treffer ermöglicht­e. Auch der Doppel- pack von Jacqueline De Backer (47., 55.) brachte außer einem zwischenze­itlichen 3:1 wenig Sicherheit. „Köln war ja als Tabellenfü­hrer der Favorit, aber trotzdem hätten wir heute die drei Punkte verdient gehabt. Köln konnte nur über Standards und ihre Luftüberle­genheit gefährlich werden. Zwar hatten wir mehr Torchancen, aber leider nicht das nötige Glück, um eine Zwei-Tore-Führung zu verteidige­n“, sagte Trainer Taifour Diane.

Köln konnte jeweils nach einem Freistoß den Anschluss- (63./Lise Munk) und Ausgleichs­treffer (88./Nina Windmüller) erzielen. Zumindest Oberbürger­meisterin Charlotte Britz, die das Topspiel verfolgte, fühlte sich unterhalte­n: „Ein super spannendes Spiel, obwohl mich der späte Ausgleich etwas verärgert hatte. Aber insgesamt sehr leidenscha­ftlich. Hat Spaß gemacht.“

Von Spaß war bei den Spielerinn­en hingegen wenig zu spüren. Beim Auslaufen lag der Geschmack von Niederlage in der Luft. Doch zumindest Julia Leykauf fand tröstende Worte: „Wir haben drei Tore gegen Köln geschossen. So viel hatte Köln bisher insgesamt bekommen. Das ist durchaus positiv. Aber mit elf gegen zwölf ist es bitter. Was uns einfach fehlt, ist die nötige Erfahrung. Doch ich sehe uns da auf einem guten Weg, denn sowas sammelt sich.“Saarbrücke­n bleibt nach dem Spiel auf Tabellenpl­atz fünf mit 17 Punkten. Ein Angriff auf Platz zwei, den der FFC Frankfurt II mit 22 Zählern belegt, ist durchaus möglich – Köln hingegen ist mit 34 Punkten längst enteilt.

 ?? FOTO: WIECK ?? Winter-Neuzugang Tesa McKibben (rechts, hier gegen Anna Kirschbaum) bestritt gegen Köln ihr erstes Pflichtspi­el für den FCS. Die Stürmerin blieb aber noch ohne Erfolg.
FOTO: WIECK Winter-Neuzugang Tesa McKibben (rechts, hier gegen Anna Kirschbaum) bestritt gegen Köln ihr erstes Pflichtspi­el für den FCS. Die Stürmerin blieb aber noch ohne Erfolg.

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