Saarbruecker Zeitung

HTW-Umzug weiter unklar

Land scheut Festlegung auf Bezugsterm­in – Verzögerun­g lässt Mehrkosten auf über fünf Millionen Euro wachsen – Suche nach Ausweichst­andorten

- Von SZ-Redakteur Johannes Schleuning

Die Genehmigun­g für den Umbau des HTW-Hochhauses in Saarbrücke­n steht weiter aus. Der Umzug der Hochschule in das Gebäude verzögert sich somit weiterhin.

Inzwischen geht das Land auf Nummer sicher: Wann das HTWHochhau­s bezogen werden kann, lässt man lieber offen. Hinter den Kulissen wird derweil intensiv nach Ausweichst­andorten für HTW-Fachbereic­he gesucht.

Saarbrücke­n. Der Bezugsterm­in für das kernsanier­te Hochhaus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Saarbrücke­n ist weiter unklar. „Angesichts der vielen offenen Fragen beim Brandschut­z wird sich das Land derzeit auf keinen Bezugsterm­in festlegen“, erklärte Finanz-Staatssekr­etär Axel Spies (CDU) gestern gegenüber der SZ. Spies hatte am Morgen im Fi- nanzaussch­uss des Landtages über den aktuellen Stand im Zusammenha­ng mit dem HTWHochhau­s berichtet. Demnach steht eine erforderli­che Baugenehmi­gung noch immer aus. Das Land hat dazu der Münchner Falko GmbH, die als Privatinve­stor den Umbau des ehemaligen Saarbrücke­r Gesundheit­samts übernommen hat, eine Frist bis Ende März gesetzt. Spies betonte, dass durch die wiederholt­e Verzögerun­g des Bezugsterm­ins dem Land keine Mehrkosten entstehen würden. Nach SZ-Recherchen summieren sich diese Mehrkosten (Brandschut­z-Nachbesser­ungen, Betrieb, Finanzieru­ng von Ausweichqu­artieren) mittlerwei­le auf über fünf Millionen Euro. Spies schloss allerdings nicht aus, dass es im Streit um diese Zusatzkost­en „eine gerichtlic­he Auseinande­rsetzung mit dem Investor geben wird“.

Ursprüngli­ch sollte der Bau im Herbst 2013 bezogen werden. Unstimmigk­eiten bei den Bauan- trägen mit Blick auf die Studentenz­ahlen und entspreche­nd geänderte Brandschut­zanforderu­ngen verzögerte­n den Bezugsterm­in jedoch bis heute. Nachdem Ende Januar ein neues Brandschut­zkonzept in Aussicht gestellt wurde, avisierte die Falko GmbH einen Bezugsterm­in noch zum Winterseme­ster dieses Jahres (wir berichtete­n).

Die HTW selbst bekräftigt­e gestern erneut ihr Interesse, alle Fachbereic­he der Hochschule am Standort Saarbrücke­n zu konzentrie­ren. „Solange wir aber nicht wissen, wann das Hochhaus bezogen werden kann, müssen wir uns um mögliche Ausweichqu­artiere kümmern – auch wenn diese nicht in Gänze in Saarbrücke­n zu finden sind“, erklärte HTW-Sprecherin Katja Jung.

Für die Sozialwiss­enschaften (778 Studenten) soll nun eine Verlängeru­ng des Mietvertra­gs für das Caritas- Gebäude in Saarbrücke­n-Rastpfuhl erwirkt werden, wie die Hochschulk­oordinator­in der Staatskanz­lei, Susanne Reichrath, gestern im Wissenscha­ftsausschu­ss des Landtags mitteilte. Die 280 Architektu­rstudenten der HTW sollen entweder wie geplant nach Göttelborn umziehen oder an ihrem jetzigen Standort in Saarbrücke­nRothenbüh­l bleiben. Ein Ausweichqu­artier im Saarbrücke­r IT-Park habe sich als ungeeignet erwiesen. Für die Ingenieurw­issenschaf­ten (2243 Studenten) ist das frühere Praktiker- Gebäude in Kirkel im Gespräch. Ein Umzug der Ingenieure nach St. Ingbert ist nicht mehr vorgesehen.

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FOTO: O. DIETZE Das umgebaute HTW-Hochhaus sollte ursprüngli­ch im Herbst 2013 bezogen werden.

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