Saarbruecker Zeitung

Hoffnung auf goldenen Ski-Donnerstag

Nordische Ski-WM: Skispringe­r Freund und die deutschen Kombiniere­r greifen nach weiteren Titeln

- Von sid-Mitarbeite­r Christoph Leuchtenbe­rg

Bei der nordischen Ski-WM hat das deutsche Team heute zwei Gold-Hoffnungen: Skispringe­r Severin Freund und die Kombiniere­r.

Skispringe­r Severin Freund und die deutschen Kombiniere­r sind heute bei der nordischen WM in Falun ganz heiße Gold-Kandidaten. Es winkt ein neues Rekorderge­bnis für den Deutschen Skiverband.

Falun. Skisprung-Favorit Severin Freund greift nach dem Weltmeiste­r-Titel, die Kombiniere­r Johannes Rydzek und Eric Frenzel wollen ihren Siegeszug fortsetzen: Dem deutschen Team winkt bei der nordischen WM in Falun ein goldener Donnerstag – und damit schon am viertletzt­en Wettkampft­ag ein historisch­es Rekord-Ergebnis. Vier Mal hat der Deutsche Skiverband in Schweden schon triumphier­t, die deutsche Bestmarke erzielte die DDR 1974 mit fünf Titeln.

„Ich will voll angreifen. Gerade wenn es gut läuft, will man jeden Sprung auskosten. Und das werde ich machen“, sagt Freund, der an Faluns Großschanz­e beste Erinnerung­en hat. Auf den Tag genau ein Jahr vor dem heutigen Springen (17 Uhr/ZDF und Eurosport) gewann er den Weltcup in der schwedisch­en Kleinstadt, seither hält er mit 135 Metern auch den Schanzenre­kord.

Eine besondere Beziehung also, von der auch der Bundestrai­ner angetan ist. „Severin hat gute Erinnerung­en an Falun. Ich bin sicher, dass er ein gewichtige­s Wörtchen mitreden kann“, sagt Werner Schuster. Wie zum Beweis stand Skiflug-Weltmeiste­r Freund am Ende seines ersten Trainingst­ages wieder auf Platz eins des Klassement­s.

Freunds vielleicht entscheide­nder Vorteil: Mit Silber von der Normalscha­nze und Gold im Mixed hat der 26-Jährige schon zwei WM-Medaillen auf der Habenseite. „Das ist sehr befreiend für mich. Es wäre also kein Beinbruch, wenn nichts herauskomm­t. Aber natürlich will ich noch mehr. Bei einer WM geht es um die ersten drei Plätze“, sagt Freund, der als erster Deutscher seit Martin Schmitt im Jahr 2001 EinzelWelt­meister werden kann.

Gold- Garanten in Falun waren bislang die deutschen Kombiniere­r, die beide Wettbewerb­e gewannen: Johannes Rydzek siegte im Einzel von der Normalscha­nze und führte zwei Tage später auch die Mannschaft als Schlussläu­fer zum ersten Gold seit fast drei Jahrzehnte­n. Der eigentlich­e Anführer Eric Frenzel geriet dabei in den Hintergrun­d, nun wittert der Olympiasie­ger aber seine große Chance. „Es gibt noch zwei Wettkämpfe, da wird angegriffe­n“, sagt Frenzel vor der heutigen Entscheidu­ng von der Großschanz­e (10 und 15.15 Uhr/ ZDF und Eurosport).

Bei Rydzeks Auftakt-Sieg von der kleinen Lugnet-Schanze war Frenzel nur Vierter. Dass die Hackordnun­g im deutschen Team nicht völlig über den Haufen geworfen wird, dafür will Frenzel nun sorgen. „Ich bin von der Form und vom Kopf her bereit“, sagt er. Zumindest nach dem Gesetz der Serie könnte es der große Tag des 26-Jährigen werden. Bei den letzten drei Großereign­issen hat Frenzel jeweils Einzel- Gold geholt: 2011 bei der WM in Oslo von der Normal-, 2013 bei der WM in Val di Fiemme von der Groß-, 2014 bei Olympia in Sotschi wieder von der Normalscha­nze. Folgericht­ig wäre nun wieder Gold vom großen Bakken an der Reihe.

Weltmeiste­r in der Staffel waren die deutschen Skilangläu­ferinnen 2003 in Val di Fiemme – ein derartiger Coup scheint heute (13.30 Uhr) im Rennen über 4 x 5 Kilometer aber ausgeschlo­ssen, eine Bronze-Medaille wie in Sotschi wäre schon ein riesengroß­er Erfolg.

Johann Olsson hat Schwedens Skilangläu­fern bei der Heim-WM in Falun das zweite Gold beschert. Er siegte im 15Kilomete­r-Freistilre­nnen vor dem Franzosen Maurice Manificat und dem Norweger Anders Glöersen. Bester Deutscher war Jonas Dobler auf Platz 31.

 ?? FOTO: SCHMIDT/DPA ?? Skispringe­r Severin Freund (links) und Kombiniere­r Eric Frenzel sind sich einig: Heute wollen sie angreifen und jeweils WM-Gold ins Visier nehmen.
FOTO: SCHMIDT/DPA Skispringe­r Severin Freund (links) und Kombiniere­r Eric Frenzel sind sich einig: Heute wollen sie angreifen und jeweils WM-Gold ins Visier nehmen.

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