In Sport-Vereinen muss die Musik abgehen
Zum Artikel „Innenminister Bouillon will Radsport-Meisterschaft“(Ausgabe vom 20. Februar)
Bei allem Respekt für das Aktionspensum des Sportsministers: Die Ankündigung großer Radsport-Veranstaltungen passt nicht zu den wirklichen Problemen des Saarsports. Wie: Mitgliederverluste, überalterte Vorstände, marode Sportstätten. So hat selbst der leistungsstarke und medien-verwöhnte Fußballverband in nur zehn Jahren 26 Prozent seiner Kinder und 52 Prozent der Elterngeneration verloren! Stärken wir lieber in einer Kooperation von Politik, Verbänden, Vereinen und Kommunen die Basis, unseren Kindern und Enkeln die Bewegungs- und Begegnungsräume wohnortnah zu erhalten und zeitgemäß zu gestalten, statt knappe Ressourcen in kurzlebigen „Strohfeuern vorbeirasender Pelotons“zu verbrennen. Nicht „Event-Konsum“, sondern echter Sport in gesunden Vereinen und Kommunen muss das Ziel einer neuen Agenda sein. Peter Koch, Nunkirchen
Sehr geehrter Herr Koch, die Probleme des Saarsports, die Sie schildern, sind eng mit anderen politischen und gesellschaftlichen Problemen verknüpft. Ich bin ganz bei Ihnen, dass das Geld für solche Großveranstaltungen nicht bei der Infrastruktur vor Ort fehlen sollte. Ein Ereignis wie eine mögliche Tourde-France-Etappe im Saarland steht aber im Grunde nicht in Konkurrenz zur täglichen Arbeit der Sportvereine an der Basis. Und: Gescheit geplant, kostet so etwas nicht nur viel Geld, sondern generiert durch Medienaufmerksamkeit, Übernachtungen und andere Effekte auch viele Einnahmen. Ihr Stefan Regel
Hermann Braun, Völklingen