Als ob ein dritter Weltkrieg nahen würde Junge Leute haben ganz andere Ängste
Zum Artikel „Bund rüstet Zivilschutz auf für den Kriegsfall“(Ausgabe vom 23. Februar)
„Auf, zu den Waffen!“, rief Kaiser Wilhelm am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Mit „Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen!“, begann der Zweite. Und da der dritte wohl droht oder sogar unmittelbar bevorsteht, brauchen wir natürlich auch ein Szenario. Die da oben faseln von Frieden, schwingen sich aber zum drittgrößten Waffendealer der Welt auf, exportieren dieses Dreckszeug überall hin und verkaufen es ohne Skrupel jedem, der gut genug dafür bezahlt und damit sogar Arbeitsplätze sichert. Sie warnen uns vor Terroristen und vor Waffen, die sie ihnen zuvor auch noch selbst geliefert haben. Nicht zu vergessen der böse Russe, der offenbar kurz vor dem Sprung an den Rhein steht.
Zum Leserbrief „Ein Vater und Opa macht sich Sorgen“von Karl Kindling (24. Februar)
Heute macht sich ein junger Erwachsener Sorgen – über die absurden „Ängste“der Väter und Großväter. Ist es nicht ein Paradoxon, dass Herr Kindling jenen syrischen Flüchtlingen, die vor den Kugeln deutscher Dschihadisten in Syrien und im Irak geflohen sind, unterstellt, als Terroristen in Deutschland „einzufallen“? Menschen, die den oft tödlichen Weg nach Europa überlebt haben, zu unterstellen, eine von „langer Hand geplante arabisch finanzierte“Bewegung von terroristischen Schläferzellen zu sein, hat nichts mit Angst oder Sorge zu tun, sondern ist Ausdruck einer fremdenfeindlichen Ablehnung des Unbekannten mit fadenscheinigen Argumenten und „Christenpflicht“. Tim Kaufmann, Schiffweiler