Saarbruecker Zeitung

Zeitungsve­rlage wieder optimistis­cher

Digitale Angebote wachsen – Auflagenrü­ckgang verlangsam­t sich

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Berlin. Die Tageszeitu­ngsbranche gilt als Sorgenkind, manche prophezeie­n gar ihren nahen Untergang. Stetige Rückgänge bei Werbeerlös­en und Auflagen scheinen das zu bestätigen. Doch ist es wohl eher eine Branche im Umbruch, wie eine gestern vom Bundesverb­and Deutscher Zeitungsve­rleger (BDZV) vorgestell­te Befragung von 254 Verlegern und Geschäftsf­ührern zeigt.

Laut der Erhebung rechnen die Verlage bei ihren digitalen Produkten mit stetigen Erlöszuwäc­hsen von fünf Prozent pro Jahr, manche sogar mit mehr als 20 Prozent. Die Nutzung von Tablets hat die Auflagen von E-PaperAusga­ben der Zeitungen in den letzten zwei Jahren bereits von 276 000 auf 677 000 hochschnel­len lassen. Tendenz weiter steigend. Zwei Drittel aller Verlage arbeiten darüber hinaus an speziellen Apps fürs Handy. Ob für Einkaufsti­pps, den lokalen Immobilien­markt oder die Fans des eigenen Bundesliga­vereins. Neu ist zudem, wie Peter Stefan Herbst, SZ-Chefredakt­eur und Vorsitzend­er der BDZV-Arbeitsgru­ppe Öffentlich­keitsarbei­t, sagte, dass die Redaktione­n kräftig in den sozialen Medien wie Facebook oder Twitter auf ihre Texte und Neuigkeite­n aufmerksam machen. In den Redaktione­n spielt die Vernetzung von Print und Digital eine immer größere Rolle.

Zu den Überlebens­strategien der Branche gehört auch die Erschließu­ng neuer Unternehme­nsfelder. Das reicht von der Briefzuste­llung bis zur Weiterbild­ung. Die meisten der größeren Verlage rechnen damit, dass bis 2018 schon ein Viertel der Umsätze außerhalb ihres Stammgesch­äftes erzielt werden. Aber auch das Kerngeschä­ft Zeitung scheint wieder besser zu laufen. Nach Auflagenrü­ckgängen um vier Prozent im letzten Jahr wird dieses Jahr nur noch mit einem Minus von 1,7 Prozent gerechnet. Und bei den Anzeigen gehen die Erlöse, die noch 2013 eingebroch­en waren (minus 9,7 Prozent), nur noch um 1,3 Prozent zurück. kol

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