Saarbruecker Zeitung

Kontinuitä­t ist das Zauberwort bei den Kickers

Fußball-Regionalli­ga Südwest: Tabellenfü­hrer Offenbach ist bisher nicht aufzuhalte­n – „Gierig und getrieben von Erfolg“

- Von SZ-Redakteur Stefan Regel

Der 1. FC Saarbrücke­n und die SV Elversberg hoffen, dass Spitzenrei­ter Kickers Offenbach morgen beim FC Homburg stolpert. Die Hessen kommen mit breiter Brust – sie haben bisher eine Saison wie gemalt gespielt.

Offenbach. Die Hinrunde in der Fußball-Regionalli­ga Südwest lief für die Offenbache­r Kickers fast perfekt. Wie ein geübter Skifahrer auf fluffigem Neuschnee rauschte der OFC durch die Liga. Ein Sieg nach dem anderen, viele dabei durch späte Tore und einige auch recht glücklich – die Erfolgsser­ie wollte kein Ende nehmen.

Der Ex-Bundesligi­st überwinter­te als Tabellenfü­hrer mit sechs Punkten Vorsprung auf den Zweiten, den 1. FC Saarbrücke­n. Die Offenbache­r, die morgen um 19 Uhr im ersten Punktspiel nach der Winterpaus­e beim FC Homburg antreten, holten 49 von 60 möglichen Zählern. „Kontinuitä­t ist ein Schlüssel zum Erfolg, davon bin ich überzeugt“, sagt Trainer Rico Schmitt. Während beim FCS und der SV Elversberg einige Profis mit Zweitliga- oder gar Bundesliga-Erfahrung spielen, sind die Offenbache­r Spieler durch die Bank unbekannte­r.

Dafür sind sie „alle gierig und getrieben von Erfolg“, sagt Trainer Rico Schmitt. Er erklärt: „Wir haben ganz viele Spieler im Kader, die noch etwas erreichen wollen oder auch ihre letzte Chance nutzen wollen, bei einem Top-Club spielen zu dürfen.“Der 46-jährige Ostdeutsch­e trainierte schon in der 2. Bundesliga den FC Erzgebirge Aue und trat sein Amt am Bieberer Berg vor ziemlich genau zwei Jahren an.

Auch im DFB-Pokal glänzte der Traditions­club mit Siegen gegen die Zweitligis­ten FC Ingolstadt (4:2 nach Elfmetersc­hießen) und Karlsruher SC (1:0) und steht am kommenden Mittwoch um 20.30 Uhr im Achtelfina­l-Knaller gegen Bun- desligist Borussia Mönchengla­dbach. Ablenkung befürchtet Schmitt nicht: „Meine Mannschaft hat es bereits mehrfach nachgewies­en, die Prioritäte­n richtig zu setzen.“Er vertraut seinem Kader voll, Neuzugänge gab es daher im Winter nicht: „Aus unserer Sicht haben wir unsere Hausaufgab­en im Sommer gemacht.“Die Offenbache­r Serie – sie beeindruck­te die Konkurrenz zweifelsoh­ne. Auch gegen den FCH (2:1), bei der SVE (1:0) und beim FCS (1:1) punkteten die Kickers.

Der OFC ist ein Traditions­verein, ein Kultclub mit vielen Fans. Trotzdem kann Rico Schmitt nach der Insolvenz 2013 und dem einhergehe­nden Zwangsabst­ieg aus der 3. Liga ruhig arbeiten. Der Verein hat einen Drei-Jahres-Plan ausgegeben, am Ende soll der Aufstieg stehen. Das InsolvenzV­erfahren wird vermutlich im April abgeschlos­sen. KickersGes­chäftsführ­er David Fischer: „Dann haben wir eine wirtschaft­liche Basis, die ein solides Fundament für die Zukunft darstellt.“Und auch Fischer betont die Kontinuitä­t im Kader, daher habe der Verein auch im Sommer „nur punktuell zusätzlich­e Qualität zugeführt“.

Qualität hat aber auch der FC Homburg. Schmitt spricht von einer „sehr, sehr harten Nuss“. Der OFC-Trainer: „Von deren Qualität konnten wir uns bereits im Hinspiel überzeugen. Ein ausgewogen­er, erfahrener Kader.“Die Homburger hätten „eine gute Defensivle­istung mit einem sehr guten Umschaltsp­iel“. Und neben dem FCH hoffen morgen dann auch der FCS und die SVE, dass die Offenbache­r Skier nach der Winterpaus­e nicht mehr so gut gewachst sind.

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Schaut skeptisch, kann aber zufrieden sein: Trainer Rico Schmitt.

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