Kontinuität ist das Zauberwort bei den Kickers
Fußball-Regionalliga Südwest: Tabellenführer Offenbach ist bisher nicht aufzuhalten – „Gierig und getrieben von Erfolg“
Der 1. FC Saarbrücken und die SV Elversberg hoffen, dass Spitzenreiter Kickers Offenbach morgen beim FC Homburg stolpert. Die Hessen kommen mit breiter Brust – sie haben bisher eine Saison wie gemalt gespielt.
Offenbach. Die Hinrunde in der Fußball-Regionalliga Südwest lief für die Offenbacher Kickers fast perfekt. Wie ein geübter Skifahrer auf fluffigem Neuschnee rauschte der OFC durch die Liga. Ein Sieg nach dem anderen, viele dabei durch späte Tore und einige auch recht glücklich – die Erfolgsserie wollte kein Ende nehmen.
Der Ex-Bundesligist überwinterte als Tabellenführer mit sechs Punkten Vorsprung auf den Zweiten, den 1. FC Saarbrücken. Die Offenbacher, die morgen um 19 Uhr im ersten Punktspiel nach der Winterpause beim FC Homburg antreten, holten 49 von 60 möglichen Zählern. „Kontinuität ist ein Schlüssel zum Erfolg, davon bin ich überzeugt“, sagt Trainer Rico Schmitt. Während beim FCS und der SV Elversberg einige Profis mit Zweitliga- oder gar Bundesliga-Erfahrung spielen, sind die Offenbacher Spieler durch die Bank unbekannter.
Dafür sind sie „alle gierig und getrieben von Erfolg“, sagt Trainer Rico Schmitt. Er erklärt: „Wir haben ganz viele Spieler im Kader, die noch etwas erreichen wollen oder auch ihre letzte Chance nutzen wollen, bei einem Top-Club spielen zu dürfen.“Der 46-jährige Ostdeutsche trainierte schon in der 2. Bundesliga den FC Erzgebirge Aue und trat sein Amt am Bieberer Berg vor ziemlich genau zwei Jahren an.
Auch im DFB-Pokal glänzte der Traditionsclub mit Siegen gegen die Zweitligisten FC Ingolstadt (4:2 nach Elfmeterschießen) und Karlsruher SC (1:0) und steht am kommenden Mittwoch um 20.30 Uhr im Achtelfinal-Knaller gegen Bun- desligist Borussia Mönchengladbach. Ablenkung befürchtet Schmitt nicht: „Meine Mannschaft hat es bereits mehrfach nachgewiesen, die Prioritäten richtig zu setzen.“Er vertraut seinem Kader voll, Neuzugänge gab es daher im Winter nicht: „Aus unserer Sicht haben wir unsere Hausaufgaben im Sommer gemacht.“Die Offenbacher Serie – sie beeindruckte die Konkurrenz zweifelsohne. Auch gegen den FCH (2:1), bei der SVE (1:0) und beim FCS (1:1) punkteten die Kickers.
Der OFC ist ein Traditionsverein, ein Kultclub mit vielen Fans. Trotzdem kann Rico Schmitt nach der Insolvenz 2013 und dem einhergehenden Zwangsabstieg aus der 3. Liga ruhig arbeiten. Der Verein hat einen Drei-Jahres-Plan ausgegeben, am Ende soll der Aufstieg stehen. Das InsolvenzVerfahren wird vermutlich im April abgeschlossen. KickersGeschäftsführer David Fischer: „Dann haben wir eine wirtschaftliche Basis, die ein solides Fundament für die Zukunft darstellt.“Und auch Fischer betont die Kontinuität im Kader, daher habe der Verein auch im Sommer „nur punktuell zusätzliche Qualität zugeführt“.
Qualität hat aber auch der FC Homburg. Schmitt spricht von einer „sehr, sehr harten Nuss“. Der OFC-Trainer: „Von deren Qualität konnten wir uns bereits im Hinspiel überzeugen. Ein ausgewogener, erfahrener Kader.“Die Homburger hätten „eine gute Defensivleistung mit einem sehr guten Umschaltspiel“. Und neben dem FCH hoffen morgen dann auch der FCS und die SVE, dass die Offenbacher Skier nach der Winterpause nicht mehr so gut gewachst sind.