Diesmal ist es ganz schön knapp
Neu im Kino: „Asterix im Land der Götter“von Louis Clichy und Alexandre Astier – Handfeste Überraschung
Asterix, das ist Comicstrip nach bester franko-belgischer Zeichenschule, und Jahrzehnte lang war es völlig normal, dass Asterix-Filme Zeichentrickfilme waren und hinter dem Tempo der Heftvorlagen zurückblieben.
Als dann Ende der 90erJahre ein Asterix-Spielfilm mit richtigen Schauspielern in die Kinos kam, setzte zunächst missgünstiges Raunen ein, das aber vom Kassenerfolg erstickt wurde. Die Filme wurden teurer, aber nicht besser, und als diese Masche ausgereizt war, schien Asterix fürs Kino verloren.
Das Echo auf einen ersten Asterix-Film in 3D-Digitala- nimation war recht schwach; es interessierte wohl nicht mehr, wie sich gezeichnete Kunst in der eher sterilen Digitalästhetik neu entfaltet. Sollte es aber, denn die Verfilmung des Asterix-Bands „Die Trabantenstadt“ist richtig gut.
Weil militärisches Vorgehen partout nicht fruchtet, verlegt Caesar sich auf Besiedlungsstrategien. Vor den Toren des gallischen Dorfes lässt er einen Luxusbau errichten und importiert als Bewohner echte römische Bürger. Die kommen mit den Galliern glänzend aus und bald blühen Handel und Wandel. Hinter den fröhlichen Kulissen aber wuchert eine gefährliche militärische Intrige, die aber keine allzu große Spannung erzeugt, Für die Römer immer noch eine Nummer zu groß: Der kleine Asterix. weil die Gallier ja nie gegen die Römer verlieren; aber knapp ist es diesmal schon.
Wichtiger ist, dass der Film seine Geschichte unterhaltsam erzählt und dabei sehr witzig ist, denn er findet als erster Asterix-Film überhaupt eine freche, temporeiche Übersetzung des ComicTimings ins Bewegtbild. Und weil sich alle Figuren erstaunlich gut in den Digitallook fügen, ist der Film eine handfeste Überraschung, beim Teutates! umi Frankreich 2014, 86 Min., Regie: Louis Clichy, Alexandre Astier; Drehbuch: Alexandre Astier; Design: Thierry Fournier; Musik: Philippe Rombi.