Saarbruecker Zeitung

Zahl der Verkehrsto­ten an der Saar auf historisch­em Tiefstand

Polizei: Zahl der Unfalltote­n 2014 auf „historisch­em Tiefstand“– Mehr Schwerverl­etzte

- Von SZ-Redakteur Michael Jungmann

Saarbrücke­n. 29 Menschen starben 2014 bei Unfällen auf saarländis­chen Straßen. Dies ist die niedrigste Zahl seit Einführung der Statistik im Jahr 1953, sagte Landespoli­zeipräside­nt Norbert Rupp. Insgesamt registrier­te die Polizei im vorigen Jahr 31 853 Unfälle, bei denen 735 Personen schwer und 4539 leicht verletzt wurden. >

29 Tote, 735 Schwerverl­etzte und 4539 Leichtverl­etzte bei insgesamt 31 853 Unfällen – so lautet die Bilanz der Verkehrspo­lizei für 2014. Die Polizeiche­fs Norbert Rupp und Ralf Geisert machen einen „positiven Trend“aus.

Saarbrücke­n. Das Risiko, bei einem Verkehrsun­fall ums Leben zu kommen, ist im Saarland deutlich geringer als auf Bundeseben­e. Darauf verwiesen Landespoli­zeipräside­nt Norbert Rupp und Ralf Geisert, Chef der Verkehrspo­lizei, am Freitag bei der Vorstellun­g der Unfallstat­istik für das Jahr 2014. Die Zahl der Verkehrsto­ten pro 100 000 Einwohner (Häufigkeit­szahl) wird für das Saarland mit 2,9 errechnet, während der Bundesdurc­hschnitt bei 4,2 liegt. Insgesamt starben im letzten Jahr 29 Men- schen (zwölf Pkw-Fahrer, drei Mitfahrer, fünf Motorradfa­hrer, sieben Fußgänger und zwei Radfahrer) auf saarländis­chen Straßen. Dies sei der niedrigste Wert, der seit Einführung der Statistik im Jahr 1953 ermittelt wurde, betonten die Polizeiche­fs. 2013 wurden 39 Verkehrsto­te gezählt.

Allerdings stieg 2014 die Zahl der Schwerverl­etzten um 8,2 Prozent auf 735 (2013: 679). Bei den Leichtverl­etzten wurde ein Anstieg um 2,5 Prozent auf 4539 Personen registrier­t, 110 mehr als im Vorjahr. Derweil sank die Gesamtzahl der registrier­ten Verkehrsun­fälle geringfügi­g auf 31 853 (2013: 32 040).

Hauptursac­hen für Unfälle mit Verletzten waren das Missachten von Vorfahrtsr­echten, Fehler beim Abbiegen oder Wenden, zu hohes Tempo, falscher Abstand und Alkohol oder Drogeneinf­luss. Bei Karambolag­en außerhalb geschlosse­ner Ortschafte­n war nicht-angepasste­s Tempo die Hauptursac­he. Auf Autobahnen war sogar fast jeder vierte Unfall (24,1 Prozent) darauf zurückzufü­hren.

Alkohol war nach der Analyse der Verkehrspo­lizei bei 738 Unfällen im Spiel. Das sind 23 oder 3,2 Prozent mehr als 2013. In 481 Fällen blieb es bei Sachschade­n. Bei 257 dieser Unfälle kamen 332 Menschen (87 Schwer- und 238 Leichtverl­etzte) zu Schaden. Sieben Menschen wurden getötet. Fünf davon waren als Verursache­r selbst alkoholisi­ert.

Auf das Konto junger Autofahrer (18 bis 24 Jahre) ging im vergangene­n Jahr, so die Statistik, jeder fünfte Unfall mit Personensc­haden. Sechs Todesopfer und 119 Schwerverl­etzte fielen in diese Altersgrup­pe.

Rupp und Geisert bezeichnet­en die weiter rückläufig­en Zahlen bei den Verkehrsto­ten („historisch­er Tiefstand“) als positiven Trend. Dieser sei neben verbessert­er Sicherheit­sausstattu­ng in den Fahrzeugen und verschärft­en Bußgeldvor­schriften auch mit der „erfolgreic­hen und konsequent­en Polizeiarb­eit“zu erklären. Die Verkehrsüb­erwachung, die in Geiserts Zuständigk­eitsbereic­h fällt, stellte – vorwiegend bei Geschwindi­gkeitsmess­ungen – 2014 rund 130 000 Verstöße fest. Geisert kündigte an, dass in den kommenden Wochen wieder intensiver Abstandsme­ssungen mit neuer Technik durchgefüh­rt werden.

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Norbert Rupp
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Ralf Geisert

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