Zehn-Punkte-Plan soll Integration fördern
Sozialministerin Monika Bachmann verspricht mehr Berater und plant Spitzentreffen
Mit einem Zehn-Punkte-Plan will die Landesregierung die Integration von Flüchtlingen und zugewanderten Arbeitskräften fördern.
Das Saarland will die Betreuung von Flüchtlingen und zugewanderten ausländischen Arbeitskräften verbessern. In einem Zehn-Punkte-Programm macht die Sozialministerin konkrete Zusagen.
Saarbrücken. „Herzlich willkommen im Saarland“soll es künftig auch für die mehrere hundert Flüchtlinge heißen, die jeden Monat neu an die Saar kommen. Die Landesintegrationsbeauftragte, Sozialministerin Monika Bachmann (CDU), warb am Freitag für eine solche Willkommenskultur und stellte ein neues Zehn-Punkte-Programm für eine moderne Integrationspolitik vor. Darin ist vorgesehen, die Zahl der Integrati- onslotsen von bisher 5,25 auf neun Stellen zu erhöhen, regional verteilt auf die Träger Caritas, Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz. Dazu sollen das bereits bestehende „Welcome-Center Saar“für qualifizierte Fach- und Führungskräfte sowie ausländische Studenten und das Netzwerk „Integration & Ehrenamt“weiter ausgebaut werden. Allein für die ehrenamtliche Integrationspolitik in den Kommunen und Kreisen sollen 200 000 Euro im Jahr bereitgestellt werden.
Bachmann will zudem den Dialog mit Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Migrantenor- ganisationen und muslimischen Religionsgemeinschaften intensivieren und hat alle Akteure zu einem saarländischen Integrationsgipfel am 3. März nach Lebach eingeladen. Bei der Integrationsministerkonferenz 2015 in Kiel will das Saarland laut Bachmann zwei Anträge zur Verbesserung der Flüchtlingssituation einbringen. Dabei gehe es um staatlich finanzierte Deutschkurse für Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge sowie um eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt, sagte sie. „Es reicht nicht, den Flüchtlingen nur ein Bett, Essen und ein Dach über dem Kopf zu geben.“Im Prinzip, so meinte Bachmann, müssten die heutigen Flüchtlinge ebenso integriert werden wie die seit den Nachkriegsjahren als erstes ins Land gekommenen Italiener oder Türken.
Vorgesehen ist auch, dass in jeder Legislaturperiode ein Integrationsbericht erarbeitet wird und eine Kommission sich regelmäßig mit der Situation von Flüchtlingen in der Landesaufnahmestelle und den Gemeinden auseinandersetzt. Forderungen der SPD, den Flüchtlingen in der Landesaufnahmestelle in Lebach künftig Geld statt Sachleistungen zu gewähren, lehnte Bachmann ab. Das Sachleistungsprinzip habe sich bewährt, sagte sie. ulo