Saarbruecker Zeitung

Opposition zitiert Sigmar Gabriel in den Bundestag

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Berlin. Grüne und Linke haben Bundeswirt­schaftsmin­ister Sigmar Gabriel (SPD) gestern wegen des Schwänzens einer wichtigen Debatte in den Bundestag zitieren lassen. „Es ist eine Unverschäm­theit, dass Gabriel heute nicht da ist“, kritisiert­e die Geschäftsf­ührerin der GrünenFrak­tion, Britta Haßelmann, in der Grundsatzd­ebatte zum geplanten EU-Freihandel­sabkommen mit Kanada (Ceta). Öffentlich tue er immer so, als sei ihm das Abkommen wichtig.

Die Regierungs­fraktionen von Union und SPD waren trotz ihrer übergroßen Mehrheit an Sitzen zum Zeitpunkt der Debatte zahlenmäßi­g schlechter als die Opposition vertreten, daher konnten Grüne und Linke das Herbeiziti­eren durchsetze­n.

Als Gabriel nach zehnminüti­ger Sitzungsun­terbrechun­g erschien, setzte der SPD-Abgeordnet­e Dirk Becker seine Rede im spärlich gefüllten Parlament mit einer gesonderte­n Begrüßung fort: „Ich freue mich, dass Sie extra zu meiner Rede dann doch noch erschienen sind“, sagte er. Schließlic­h ergriff Gabriel das Wort und versprach hohe Standards sowie strenge rechtliche Maßgaben für Ceta. Mit Blick auf sein Fehlen sagte er, er habe zuvor mit den Linken gesprochen, die die Ceta-Debatte auf die Tagesordnu­ng gehoben hatten. Gegen das Verspreche­n eines Bieres habe er grünes Licht bekommen, dass er fehlen dürfe, so Gabriel. Er hätte aber auch die Grünen fragen sollen, räumte er ein. dpa

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