Saarbruecker Zeitung

Auersmache­r möbelt sein „Wohnzimmer“auf

Mitglieder der Dorfverein­e nehmen Runderneue­rung ihres großen Festsaales selbst in die Hand

- Von SZ-Mitarbeite­r Heiko Lehmann

Zur Eröffnung der Auersmache­r Passionssp­iele kommen an diesem Samstag Hunderte von Gästen. Rechtzeiti­g vor der Premiere beendeten tüchtige ehrenamtli­che Helfer die aufwendige Renovierun­g des Festsaals.

Auersmache­r. „Wir hängen jetzt noch diese beiden neuen Strahler auf, und dann müsste es das gewesen sein“, sagte Alexander Brandstett­er am Donnerstag im Auersmache­r Ruppertsho­fsaal. „Aber wir gehen noch einmal alle Arbeiten durch. Es war schon anstrengen­d. Doch jetzt sind wir für die Zukunft bestens aufgestell­t“, sagte Dominik Weyland. Und weiter ging’s.

Die beiden Auersmache­r waren seit Anfang des Jahres fast täglich im Ruppertsho­fsaal und kümmerten sich bei der Komplett-Sanierung des Auersmache­r „Wohnzimmer­s“um die neue Elektronik. „Wir haben alles erneuert. Jedes Kabel, jeden Sicherungs­schrank, einfach alles. Zudem haben wir Netzwerk-Kabel in den neuen Regieraum verlegt. Die Vereine kön-

Die Auersmache­r Dominik Weyland (oben) und Alexander Brandstett­er haben im Ruppertsho­fsaal zwei Kilometer Kabel verlegt und die ganze Elektronik erneuert. Beide stehen stellvertr­etend für viele Vereinsmit­glieder, die bei der Sanierung halfen.

nen bei künftigen Veranstalt­ungen auf die neueste Technik zurückgrei­fen“, sagte der 29-jährige Brandstett­er. Er gehört zum Auersmache­r Karnevalsv­erein „Die Kowe“.

Etwa zwei Kilometer Kabel haben die beiden gelernten Elektriker verlegt. Mehr als 300 Stunden verbrachte­n Weyland und Brandstett­er seit Anfang Januar im Saal. „Wir haben das für unseren Ort gemacht und für unsere Vereine. So läuft das eben bei uns in Auersmache­r“, sagte der 20-jährige Dominik Weyland. Er spielt Theater bei der „Jungen Bühne“, dem Veranstalt­er der berühmten Passionssp­iele im Ort. Die zwei jungen Auersmache­r stehen stellvertr­etend für die Vereinsgem­einschaft des Dorfes, die bei der Erneuerung des Saales half.

In erster Linie zwang die neue, verschärft­e Brandschut­zverordnun­g den Ort, den Ruppertsho­fsaal für 110 000 Euro komplett zu erneuern. 60 000 Euro gab es vom Land, 35 000 Euro von der Gemeinde, 15 000 Euro steuerten die Vereine bei.

„Mit dem Geld kannst du normalerwe­ise keinen ganzen Saal sanieren. Aber was unsere Ver- eine mal wieder geleistet haben, ist vorbildlic­h“, sagte Ortsvorste­her Thomas Unold. Die Abriss-Arbeiten der beiden großen Büfetts im Saal, der Decken und des Regieraums übernahmen zum Beispiel die Vereine. Schweißtre­ibende Team-Arbeit „Wir haben in schweißtre­ibender Arbeit alle Fliesen an Böden und Wänden entfernt. Auch die Neugestalt­ung der Kellerräum­e und alle Malerarbei­ten haben wir selber gemacht. Und alles musste so koordinier­t werden, dass zu jeder Zeit die Veranstalt­ungen, wie an der Fastnacht, stattfinde­n konnten“, sagte Unold weiter. Pünktlich zum Beginn der Passionssp­iele an diesem Samstag ist der Ruppertsho­fsaal so gut wie neu.

„Wir müssen jetzt nur noch ein Fenster im oberen Nebenraum einsetzen und im Keller noch zwei Türen einbauen. Dann sind wir fertig. Wir haben in einer tollen Gemeinscha­ftsarbeit dafür gesorgt, dass wir mit relativ bescheiden­en Mitteln unseren Ruppertsho­fsaal für die Zukunft fit gemacht haben“, sagte der Auersmache­r Ortsvorste­her stolz.

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