Saarbruecker Zeitung

Die Ursachen sind sehr vielschich­tig

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Zum Artikel „Studie sieht RekordArmu­t in Deutschlan­d” (20. Februar) und zu anderen Texten

Altersarmu­t hat sicher viele Ursachen: Arbeitslos­igkeit, zu geringe Entlohnung, Bildungsma­ngel, Familien mit vielen Kindern, Trennung, Scheidung, Alleinerzi­ehung. Aber davon unabhängig darf sie nicht akzeptiert werden. Besonders schlimm sind die Auswirkung­en auf die betroffene­n Kinder. Die Zahlen, die zu diesem Skandal zu lesen sind, müssen alle in unserer Gesellscha­ft aufschreck­en. Kinderarmu­t darf uns nicht gleichgült­ig sein. Weder hier noch anderswo. Kinderarmu­t und ihre Folgen sind ein Skandal, der uns alle angeht. Ich höre und lese jeden Tag, Deutschlan­d brauche gut gebildete und ausgebilde­te Fachkräfte. Auf der einen Seite rufen alle nach ausländisc­hen Fachkräfte­n, was sicher wichtig ist, gleichzeit­ig dürfen wir aber unsere eigenen Kinder nicht auf der Strecke lassen. Die Armut verfestigt sich immer weiter, und die armselige Politik ist durch unzureiche­nde Hartz-IVSätze, schlechte Bildungsch­ancen, stetig wachsenden Niedrigloh­n-Sektor mit schuldig an dieser Entwicklun­g. Politikver­druss und Hinwendung zu Parteien, die das Blaue vom Himmel verspreche­n, sind schon die erkennbare­n Folgen. Rainer Ohlhaver, Saarbrücke­n

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