Die ätherische Australierin
Die Schauspielerin MiaWasikowska überzeugt mit verträumten, ausdrucksstarken Rollen
Mit „Alice im Wunderland“und „Jane Eyre“verlieh sie zwei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren der Weltliteratur ein neues Gesicht. Heute zeigt MiaWasikowska in „Restless“auf Pro 7 eine weitere ihrer vielen Facetten. Saarbrücken. „Ich habe den Ruf, schüchtern zu sein, aber ich glaube nicht, dass ich es allzu sehr bin. Ich bin wohl irgendwas zwischen hyperaktiv und zurückhaltend“, schätzte sich Mia Wasikowska in einem Interview selbst ein. Auch über ihren Ruf als introvertierte Stilikone machte sich die Australierin Gedanken: „Lange war ich eine Tagträumerin. Beim Spazierengehen habe ich manchmal einfach meine Arme ausgestreckt und mich an imaginären Leinen entlanggehangelt“, gesteht die 1989 in Canberra geborene Schauspielerin. Durch ihre Eltern, die beide als Fotografen tätig sind, kam Wasikowska schon früh mit Filmkunst in Berührung. Auch für die Beherrschung ihres Mienenspiels erwies sich der elterliche Beruf als nützlich: „Als Kind von Fotografen lernt man schnell, wie man sich das Lächeln verkneift“, erklärt die Mimin.
Ihre erste Rolle bekam Wasikowska in der Fernsehserie „All Saints", bei der sie von 2004 bis 2005 mitwirkte. Ein Jahr später feierte sie bereits den Durch- Die lebenslustige Annabel (MiaWasikowska) verliebt sich in den morbiden Enoch, doch ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit, denn Annabel ist unheilbar krank. bruch in ihrem Heimatland: In „Suburban Mayhem“war sie als unschuldige Kosmetikerin Lilya zu sehen, die von der narzisstischen Katrina verführt wird. Der Auftritt brachte ihr zudem eine Nominierung als beste Nachwuchsdarstellerin bei den Australian Film Institute Awards ein.
Im amerikanischen Fernsehen debütierte Wasikowska 2008 in der hochgelobten Serie „In Treatment“. Mit Auftritten in „Defiance“und „Amelia“bereicherte sie bald darauf auch US- Kinoproduktionen. Den endgültigen Durchbruch bescherte der ehemaligen Ballettschülerin die Rolle der Alice in Tim Burtons „Alice imWunderland“, die 2010 in die Kinos kam. Auch in Dramen wie „Jane Eyre“, „Restless“und „Albert Nobbs“begeisterteWasikowska Kritiker und Publikum.
Daraufhin entwickelte sie sich sich immer mehr zur Muse von Indiefilmern. So trat sie in Park Chan-Wooks „Stoker“auf. Jim Jarmusch besetzte sie für „Only Lovers left alive“. Mit Da- vid Cronenberg drehte sie „Maps to the Stars“, der 2014 in die Kinos kam. In deutschen Kinos ist sie dieses Jahr zwei Mal zu bewundern: Ab Juni gibt sie „Madame Bovary“und im Oktober ist Wasikowska neben Tom Hiddleston in „Crimson Peak“zu sehen. Für das Sequel von „Alice imWunderland“schlüpft sie 2016 erneut in die Rolle der Alice. Privat ist Mia mit ihrem Kollegen Jesse Eisenberg liiert undlebt inSouthWales.