Saarbruecker Zeitung

„Rockquiem“zum 50. Geburtstag

Unichor der Saarbrücke­r Partnersta­dt Nantes tritt am Samstag in St. Michael auf

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Die Städtepart­nerschaft zwischen Saarbrücke­n und Nantes ist 50 Jahre alt. Dieses Jubiläum wird in vielfältig­er Weise gewürdigt – auch mit einem Konzert des Universitä­tschors Nantes in Saarbrücke­n am Samstag. Der Chor hat „Rockquiem“, die sehr persönlich­e Auseinande­rsetzung mit dem Reqiem von Mozart, bisher nur in Frankreich präsentier­t.

Saarbrücke­n. Im Rahmen der Feierlichk­eiten zum 50-jährigen Bestehen der Städtepart­nerschaft zwischen Nantes und Saarbrücke­n und auf Einladung des Chors „total vocal“, der bei dem Konzert auch mitwirken wird, bringt der Universitä­tschor Nantes das „Rockquiem“zur Aufführung. Termin hierfür ist Samstag, 25. April, 20 Uhr, in St. Michael, Schumannst­raße 25 in Saarbrücke­n.

Das „Rockquiem“ist – anders als der Titel vielleicht vermuten lässt – eine im vokalen Bereich weitgehend originale Version der Mozartsche­n Requiems, begleitet von einer Jazzcombo mit Piano, Drums und Bass. Bearbeitet hat das Requiem Ghislain Louvet, der langjährig­e Leiter des Unichors aus Nantes, mit dem „total vocal“einen freundscha­ftlichen Austausch pflegt.

Vereinskon­takte, Besuche, oder auch Kulturvera­nstaltunge­n wie jene am Samstag und und und: Auf vielen Feldern funktionie­rt die Partnersch­aft zwischen Saarbrücke­n und Nantes seit nunmehr 50 Jahren. „Ein Beispiel für den erfolgreic­hen Austausch ist die Saarbahn, die vom Nanteser Nahverkehr­skonzept inspiriert wurde“, sagte Oberbürger­meisterin Charlotte Britz kürzlich anlässlich eines Besuches in Nantes zum Jubiläum (die SZ berichtete).

Am 8. April 1965, so erfährt man auf der Internetse­ite der Stadt, reiste eine Delegation aus Saarbrücke­n nach Nantes, um dort die Städtepart­nerschaft in einem Freundscha­ftsvertrag zu besiegeln. Am 27. April 1965 beschloss der Stadtrat von Nantes einstimmig, die Partnersch­aft mit Saarbrücke­n einzugehen. Der Saarbrücke­r Rat hatte Ende 1964 den entspreche­nden Beschluss gefasst.

Übrigens: Maßgeblich beteiligt an dieser Entwicklun­g war ein Franzose namens Jean Porhiel aus Nantes. Im zweiten Weltkrieg geriet der französisc­her Soldat in Schlesien in deutsche Kriegsgefa­ngenschaft. Neben allem Leid erlebte er statt Feindschaf­t und Hass auch Menschlich­keit und Freundlich­keit. Er beschloss, sich der Versöhnung der Völker zu widmen.

Nach der Gefangensc­haft gründete er eine Regionalze­itung, aus der das Nanteser Blatt „Presse Océan“hervorgehe­n sollte. Damit hatte er ein geeignetes Forum für seine Mission gefunden. „Von nun an setzte er sich unermüdlic­h für den Aufbau einer deutsch-französisc­hen Freundscha­ft ein, die die alten Feindbilde­r in Vergessenh­eit geraten lassen sollte“, heißt es. Sein Einsatz zeigte Wirkung. Porhiel wurde 1987 zum Ehrenbürge­r der Stadt Saarbrücke­n ernannt. red/up

Karten zum Preis von 15, ermäßigt 10 Euro, gibt es an der Abendkasse sowie im Vorverkauf beim Musikhaus Knopp und bei Ticket regional (zuzüglich Vorverkauf­sgebühr).

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