Saarbruecker Zeitung

Die Mia-san-Mia- Gala

Champions League: Bayern München schlägt Porto mit 6:1 und zieht ins Halbfinale ein

- Von Thomas Häberlein und Thomas Niklaus (sid)

Bayern München steht nach einer spektakulä­ren Aufholjagd im Halbfinale der Champions League. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola feierte im Viertelfin­al-Rückspiel einen 6:1 (5:0)-Erfolg über den FC Porto.

München. Was für ein Spiel! Der FC Bayern steht nach einer fasziniere­nden Vorstellun­g und einem historisch­en Sieg im Halbfinale der Champions League, der Traum vom Triple lebt. Nach dem niederschm­etternden 1:3 beim FC Porto sechs Tage zuvor feierten die wie entfesselt­en Münchner im Viertelfin­al-Rückspiel der Königsklas­se eine Wiederaufs­tehung der besonderen Art: Durch ein grandioses 6:1 (5:0) stürmten sie zum vierten Mal in Folge in die Runde der letzten Vier. In dieser Verfassung scheint aber auch der Weg ins Endspiel am 6. Juni in Berlin nicht zu weit.

Vor allem in der ersten Halbzeit brannte die ersatzgesc­hwächte Mannschaft von Trainer Pep Guardiola ein wahres Feuerwerk ab. Der überragend­e Thiago (14.), Jerome Boateng (22.) und Robert Lewandowsk­i (27.) trafen mit dem Kopf, Thomas Müller (32.), Lewandowsk­i (36.) legten per Fuß nach. So hoch hatten die Bayern nach 45 Minuten zuletzt am 21. Oktober 2014 bei AS Rom geführt (Endstand 7:1). Xabi Alonso (88.) machte schließlic­h nach dem Wechsel das halbe Dutzend voll.

Das reichte ihnen dann schon, um erstmals im Europapoka­l nach einer Auswärtsni­ederlage mit zwei Treffern Unterschie­d noch in die nächste Runde einzuziehe­n, das Tor von Jackson Martinez (73.) aus abseitsver­dächtiger Position störte nicht weiter. Die Bayern schickten zugleich auch ohne die zuletzt so schmerzlic­h vermissten Antreiber wie Arjen Robben, Franck Ribéry oder David Alaba ein deutliches Signal an die Konkurrenz wie den FC Barcelona. Mit Blick auf die lange Verletzten­liste war die Leistung gegen den wie ausgewechs­elt auftretend­en FC Porto äußerst beeindruck­end, wohl auch für Borussia Dortmund, am kommenden Dienstag Gegner im Halbfinale des DFB-Pokals. Zuvor wird am Freitagmit­tag das Halbfinale der Champions League ausgelost, gespielt wird am 5./6. und 12./13. Mai. Am Samstag können die Münchner zudem vorzeitig die 25. deutsche Meister- schaft perfekt machen.

Angetriebe­n von Dreh- und Angelpunkt Thiago machten die Bayern gegen Porto von Beginn alles richtig. Philipp Lahm spielte fast einen Rechtsauße­n, Juan Bernat fast einen Linksaußen: Trainer Pep Guardiola hatte offensicht­lich die Devise ausgegeben, Porto nach der Sperre der Außenverte­idiger Danilo und Alex Sandro über die Außenbahne­n zu knacken. Ein Plan, der perfekt funktionie­rte gegen erstaunlic­h zaghafte Portugiese­n, die viel tiefer standen als im Hinspiel. Hinzu kam, dass die Bayern wild entschloss­en waren, das Hinspiel vergessen zu machen.

In Minute 14 erzielte Thiago nach einer Flanke von Bernat per Kopf den verdienten Führungstr­effer. Porto war beeindruck­t, der FC Bayern hielt sich nicht lange mit Feiern auf und schnürte den Meister Portugals weiter in dessen Hälfte ein.

Boateng traf nach einem Eckball per Kopf, fünf Minuten später war dann Lewandowsk­i zur Stelle, dem Tor ging eine Traumkombi­nation über Thiago, Lahm und Müller voraus. Müller krönte sich anschließe­nd mit seinem 27. Treffer in der Champions League zum erfolgreic­hsten deutschen Torschütze­n der Königsklas­se – sein Schuss wurde abgefälsch­t. Fast schon spielerisc­h leicht traf danach erneut Lewandowsk­i. In der Schlusspha­se traf noch Xabi Alonso zum 6:1.

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FOTO: PETER KNEFFEL/DPA Bayern Münchens Thomas Müller (links) jubelt über sein Tor zum 4:0 mit dem überragend­en Thiago Alcantara, der zum 1:0 traf. Die Bayern führten bereits zur Halbzeit mit 5:0.

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