Saarbruecker Zeitung

Heidis Models laufen nun nicht live ins Finale

SAP-Arena in Mannheim mit 10 000 Zuschauern evakuiert – TV-Finale jetzt am 28. Mai

- Von Jenny Tobien und Christof Bock (dpa)

Heidi Klum weiß eine perfekte Glitzerwel­t zu inszeniere­n. Doch diesmal geht das Finale von „Germany’s next Topmodel“(GNTM) nicht nach Plan. Nach einer Bombendroh­ung wurde das TV-Spektakel abgeblasen.

Berlin/Mannheim. „Topmodel“Finale geplatzt, eine ganze Arena geräumt, Zuschauerz­ahl so tief wie nie – doch Heidi Klum strahlt. Profession­ell wie immer lächelt das Model am Freitag in die Kameras. Am Tag nach dem Desaster steht für die 41-Jährige wieder Business as usual auf dem Programm. In einem Luxuskaufh­aus in Berlin präsentier­t sie einem exklusiven Kundinnenk­reis ihre Dessous-Linie. Vergessen scheint das Chaos in der Mannheimer SAP-Arena keine 24 Stunden zuvor: Dort wird das Finale der Pro-SiebenCast­ingshow „Germany’s next Topmodel“jäh abgebroche­n. Gegen 21.35 Uhr fordert ein Moderator die fast 10 000 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena auf, die Halle „geordnet zu verlassen“. Wegen eines „technische­n Problems“könne die Show nicht fortgesetz­t werden, heißt es zunächst. Später redet der Sender dann Tacheles: Es gab eine Bombendroh­ung.

Draußen vor der Halle frieren viele Mädchen in dünnen Kleidern. Diesmal ist das keine „Challenge“, bei der sich Nachwuchsm­odels bewähren müssen, wie das so häufig bei „GNTM“zu sehen ist. Es sind schlichtwe­g Zuschaueri­nnen aus der Halle, die bei dem übereilten Aufbruch ihre Mäntel zurücklass­en mussten. Schon gut 20 Minuten vor Räumung der Halle hat Klum überrasche­nd knapp eine Werbepause angekündig­t. Direkt danach verlassen die 41-Jährige und ihre CoJuroren Thomas Hayo und der Designer Wolfgang Joop die Bühne. TV-Zuschauer bekommen einen Spielfilm zu sehen. In der Nacht twittert Klum, dass der Abend „leider nicht so zu Ende gegangen“sei, wie sie es sich gewünscht habe. „Sicherheit geht vor!“Auf Facebook gab es derweil hämische Kommentare zu dem jähen Ende des Finales. „War bestimmt ne Kalorienbo­mbe“, schreiben User mit Blick auf die Vorwürfe, das Format könne bei Mädchen und jungen Frauen Essstörung­en wie Magersucht fördern.

Es hat eine gewisse Ironie, dass ausgerechn­et die Sendung „Germany’s next Topmodel“auf solche Weise durcheinan­dergewirbe­lt wird. Wohl kaum ein anderes Format im deutschen Fernsehen ist derart durchgetak­tet und exakt geplant wie Klums Laufsteg-Spektakel.

Viele Zuschauer äußern Unmut darüber, dass die Prominente­n angeblich viel früher aus dem Gebäude geführt worden seien – Augenzeuge­n berichten von 20 Minuten Differenz. „Das kommt mir vor wie die Titanic. Erst die Menschen erster Klasse, dann die Menschen zweiter Klasse“, sagt ein junger Mann. Der Sender weist die Vorwürfe zurück: Es sei „kein VIP-Bereich zuerst evakuiert worden“, erklärt ein Sprecher. Ermittler sind auch in Mannheim jetzt schwer aktiv. Die Anruferin, die mit der Bombe gedroht hatte, war am Freitagnac­hmittag noch unbekannt. Klum will ihr Topmodel nun am 28. Mai küren. Die Show wird allerdings vorher aufgezeich­net.

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FOTO: DPA Nach der Bombendroh­ung verlassen Zuschauer des GNTM-Finales die SAP-Arena.
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Heidi Klum

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