Weniger Brände und weniger Aktive bei Saar-Feuerwehren
Zahl der Aktiven insgesamt sinkt, Frauenanteil steigt auf 8,1 Prozent
Saarbrücken. Die Zahl der Brandeinsätze bei den Saar-Feuerwehren ist 2014 auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Die Zahl der Aktiven ging leicht zurück, dagegen stieg der Frauenanteil. Das geht aus der neuen Feuerwehr-Statistik hervor, die das Innenministerium vorlegte.
Das Innenministerium hat die Jahresstatistik 2014 für die Feuerwehren im Saarland vorgestellt. Das Zahlenwerk gibt Auskunft über Einsätze, Aktive und Ausstattung. Die Zahl der Brandeinsätze sank auf Zehn-Jahres-Tief.
Saarbrücken. 2004 Mal sind die kommunalen Feuerwehren im Saarland im Jahr 2014 wegen Bränden ausgerückt – dies ist ein Rückgang um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zugleich die niedrigste Zahl der Brandeinsätze im Zehn-Jahres-Vergleich. Dabei retteten die freiwilligen Helfer 192 Menschen, vier Menschen konnten nur noch tot geborgen werden. Das geht aus der Jahresstatistik der Feuerwehren im Saarland 2014 hervor, die das Innenministerium vorgelegt hat.
Die Zahl der Alarmierungen der 52 Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr Saarbrücken ist nach Aussage des Landesbrandinspekteurs Bernd Becker deutlich gestiegen auf 7938 (2013 waren es 7790). Neben den 2004 Brandeinsätzen waren darunter 4345 Einsätze zur Hilfeleistung, etwa bei Verkehrsunfällen, bei Unwetter oder wegen Insekten. Bei Verkehrsunfällen retteten die freiwilligen Helfer 487 Personen, die Zahl der tödlich Verunglückten liegt hier bei 82. 1589 Einsätze waren Fehlalarme, darunter 76 böswillige Alarme. Für sie werden die Verursacher zur Kasse gebeten. 920 Mal schlugen Brandmeldeanla- gen fälschlicherweise Alarm.
Die Feuerwehren von Saarbrücken und Neunkirchen sind zusätzlich in den Rettungsdienst (Notfallrettung und Krankentransport) eingebunden. Hier gab es 2014 13 289 Notfalleinsätze und 4512 Krankentransporte.
Für ihre Aufgaben können die Feuerwehren auf immer weniger Aktive zurückgreifen. Ihre Zahl liegt aktuell bei 11 481, das entspricht einem Rückgang von 0,9 Prozent zum Jahr 2013 (11 582). Die Mitgliederzahl habe heute in etwa das Niveau von 2004, sagte Becker. Dafür stieg die Zahl der aktiven Feuerwehrfrauen auf eine bisherige Bestmarke: Erstmals sind mehr als acht Prozent der Aktiven Frauen. Ihre Zahl stieg von 910 um 1,6 Prozent auf 925 (8,1 Prozent Gesamtanteil).
Der Mädchenanteil bei den Jugendfeuerwehren liegt landesweit bei durchschnittlich 22 Prozent. Im Aufwind ist– wie bereits im Vorjahr – auch die Jugendfeuerwehr: Sie wuchs um 71 Jugendliche auf 3954 Mitglieder. Bei den Mädchen stieg die Mitgliederzahl von 835 auf 869 (plus 4,1 Prozent). Feuerwehr und Ministerium führen den Anstieg auf die neuen Vorbereitungsgruppen zurück, die durch eine Gesetzesnovelle im Juni 2013 ermöglicht wurden. In diesen Gruppen werden Kinder von sechs bis zehn Jahren spielerisch an die Fragen des Brandschutzes wie auch des sozialen Engagements herangeführt. ukl