Bockige Parteien erhalten einen Anstoß
Zum Artikel „Mehr als 6000 Saarländer für Rückkehr von G 9“(Ausgabe vom 13. Mai)
Politikerreden über mehr Bürgerbeteiligung erweisen sich oft als hohle Phrasen, wenn der Bürger auch mit entscheiden soll. Die Kritik des Vereins „Mehr Demokratie“zu Volksbegehren im Saarland wie bei den Initiativen für eine Rückkehr zum Gymnasium in neun Jahren (G 9) oder zu Dispozinsen zeigt, dass die Mitbestimmung der Bürger nach meiner Überzeugung von der Politik absichtlich verkompliziert wird. Bei immer mehr Parteienverdrossenheit und einer Zunahme von Nichtwählern kein guter Weg. Vertrauensverlust in Behörden und Institutionen (NSA, BND beim Thema Spionage) sorgen für Bedenken beim Datenschutz. Klug von der „G 9 jetzt“-Initiatorin, Frau Katja Oltmanns, das Thema in den Landtagswahlkampf zu tragen. Drohende Stimmenverluste „bockiger“Parteien sind ihr stärkstes Pfund, mit dem sie wuchern kann. Sebastian Schmitt, Losheim
Sehr geehrter Herr Schmitt, inhaltlich bin ich zwar nicht auf der Linie der Initiative „G 9 jetzt“. Denn es bestehen im Saarland genug Bildungswege in mehreren Schulformen, das Abitur in 13 Jahren anzugehen und seine „Turbo“-Version mit ihrem vermeintlichen G 8-Druck auf die Schüler zu vermeiden. Es gibt ja nicht nur das prestigeträchtige Gymnasium. „G 9“-Antreiberin Katja Oltmanns kann dennoch einen klugen Schachzug verbuchen, wenn sie ihr Leib-und-Magen-Anliegen notfalls in den Landtagswahlkampf tragen will. Denn dann sind die Parteien auch für ungeliebte Vorstöße empfänglicher. Ihr Alfred Schön Christa Altmeier-Kuß, Neunkirchen