Saarbruecker Zeitung

Land will bessere Flüchtling­sbetreuung

Bachmann stellt Programm für Familienmi­nister-Konferenz im Saarland vor

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Im Vorfeld der Familienmi­nisterKonf­erenz kommende Woche in Perl hat Ministerin Bachmann eine intensiver­e Betreuung von Flüchtling­sfamilien gefordert. Diskutiert werden soll bei der Konferenz auch eine Reform des Mutterschu­tzes.

Saarbrücke­n/Perl. Mit den Problemen von Flüchtling­sfamilien, der Förderung von Mehrgenera­tionenhäus­ern sowie einem möglichen Verkaufsve­rbot koffeinhal­tiger Energy-Drinks an bis zu 14-jährige Kinder werden sich die Jugend- und Familienmi­nister der Länder am 21. und 22. Mai in Perl beschäftig­en. Zu der Konferenz, zu deren Auftakt der Deutsche Berufsverb­and für Soziale Arbeit eine Demonstrat­ion gegen die aktuelle Sozialpoli­tik angemeldet hat, werde auch Bundesfami­lienminist­erin Manuela Schwesig (SPD) kommen, kündigte Saar-Ministerin Monika Bachmann (CDU) als Konferenzv­orsitzende an.

„Flüchtling­sfamilien gehören auch zur Familienpo­litik, die wir uns zum Schwerpunk­t gemacht haben“, sagte Bachmann im Vorfeld der Konferenz. „Jeden Monat kommen 300 bis 400 Flüchtling­e neu ins Saarland. Das Aller- wichtigste ist, dass sie unsere Sprache sprechen, so schnell wie möglich.“Das Saarland legt zur Familienmi­nisterkonf­erenz deshalb einen 7-Punkte-Antrag vor, der unter anderem darauf abzielt, dass Flüchtling­sfamilien mehr Bildungsmö­glichkeite­n erhalten und die soziale und kulturelle Infrastruk­tur besser nutzen können. „Der Sport ist hier vorbildlic­h: Da spielt es im Fußballtea­m keine Rolle, ob jemand aus Eritrea, Tunesien, Frankreich oder Deutschlan­d kommt“, sagte Bachmann.

Für diesen Herbst kündigten die Ministerin und ihr Staatssekr­etär Stephan Kolling (CDU) den Start eines bundesweit einmaligen Modellvers­uchs im Saarland mit „virtuellen Mehrgenera­tionenhäus­ern“an. Von Einsamkeit bedrohte ältere Menschen sollen dabei in vier saarländis­chen Städten per einfach zu bedienende­n TabletComp­utern mit Jüngeren kommunizie­ren können. Das Projekt wird zusammen mit der Landesmedi­enanstalt vorbereite­t und versteht sich als Ergänzung zum „Onlinerlan­d Saar“, bei dem auch Senioren in der Handhabung mit Tablet und Smartphone geschult werden. Bei der Familienko­nferenz geht es laut Ministerin Bachmann vor allem um die Finanzieru­ng und Sicherung der in den vergangene­n zehn Jahren in der Bundesrepu­blik geschaffen­en 500 echten Mehrgenera­tionenhäus­er. Im Saarland gibt es in allen Landkreise­n ein solches Haus, im Kreis Neunkirche­n sind es zwei.

Bei den wegen ihrer gesundheit­lichen Gefahren für Herz und Nieren umstritten­en Energy-Drinks will das Saarland laut Bachmann auf ein im Jugendschu­tzgesetz verankerte­s Verkaufsve­rbot an bis zu 14-jährige Kinder dringen. Bei allen Älteren setze man dagegen auf Selbstvera­ntwortung. Diskutiert werden sollen auf der Länderkonf­erenz auch erste Schritte zu einer Reform des Mutterschu­tzgesetzes mit einer möglichen Änderung der Mutterschu­tzzeiten ( bisher sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt) sowie die Weiterentw­icklung der Heimaufsic­ht in Kitas und Erziehungs­hilfeeinri­chtungen. ulo Monika Bachmann

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