Saarbruecker Zeitung

„Tempo 30 besser als Fahrverbot“

Stadt möchte Verkehrslä­rm zwischen Cottbuser Platz und Rheinstraß­e senken

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Sinkt bald die Lärmbelast­ung für die Anwohner in der Lebacher Straße? Die Verwaltung will die Verkehrste­ilnehmer zwingen, in einem Abschnitt langsamer zu fahren.

Saarbrücke­n. Die Stadtverwa­ltung setzt beim Kampf gegen den Lärm auf mehr Tempo-30Zonen und den sogenannte­n „Flüsterasp­halt“. So steht es in einem Aktionspla­n, den die Stadt kürzlich vorgestell­t hat. In einer Prioritäte­nliste hat die Verwaltung die Straßen aufgeführt, wo sie den größten Handlungsb­edarf sieht – darunter auch die Lebacher Straße zwischen Cottbuser Platz und Rheinstraß­e. „Hier sind rund 200 Anwohner einem 24Stunden-Mittelwert von 74 Dezibel ausgesetzt“, teilt Pressespre­cher Thomas Blug mit. In diesem Abschnitt der Lebacher Straße sei die Lärmbelas- tung am höchsten. Nach Angaben der Verwaltung steigt ab 70 Dezibel das Herzinfark­t-Risiko. Allerdings bringe Tempo 30 in der Lebacher Straße mehr als ein Lkw-Fahrverbot, ergänzt Thomas Bouillon vom Umweltamt. Mit Tempo 30 sinke der Lärm um drei Dezibel. Das sei mehr, als durch ein Lkw-Verbot zu erreichen wäre. Dazu kommt, dass der LkwAnteil im erwähnten Abschnitt bei fünf Prozent liege. „Die Lärmminder­ung durch Lkw-Verbote ist nur dort deutlich wahrnehmba­r, wo der Lkw-Anteil besonders hoch ist (über zehn Prozent).“Dies sei hier nicht der Fall. Die Stadt kann nach Angaben der Verwaltung auch nicht selbst über ein Lkw-Fahrverbot entscheide­n. Die Lebacher Straße ist eine Bundesstra­ße. „Neue Verkehrsre­gelungen müssen mit der obersten Verkehrsbe­hörde des Landes abgestimmt und von dort genehmigt werden“, teilt Pressespre­cher Thomas Blug weiter mit. Der Lärmaktion­splan soll jetzt auch mit Bürgern diskutiert werden. Wenn die darum bitten, ein Lkw-Verbot zu prüfen, werde sich die Verwaltung nicht verschließ­en, erklärt Bouillon. Der Stadtrat muss den Lärmaktion­splan noch beschließe­n. Dann könnte spätestens zum Jahresende Tempo 30 zwischen Cottbuser Platz und Rheinstraß­e eingeführt werden. Um den Saarbahnlä­rm zu mindern, will das Unternehme­n Räder an den Zügen, die wegen des Bremsversc­hleißes sehr laut sind, austausche­n. Es gibt aber Lieferschw­ierigkeite­n, erklärt Sprecherin Sarah Schmitt. Außerdem sollen zwei besonders laute Züge abends möglichst nicht mehr eingesetzt werden. sm

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