Gehaltvolle Arbeit an Trauerhalle
Friedhofsausschuss besichtigte Baustelle in Gersweiler
Für gut 280 000 Euro wird die Einsegnungshalle auf dem Gersweiler Friedhof generalsaniert. Für die Mitglieder des Friedhofsausschusses Grund genug, mal nach dem Rechten zu sehen und sich vom Architekten alles erklären zu lassen.
Saarbrücken/Gersweiler. Wenn Kommunalpolitiker immer in Augenschein nähmen, was sie beschließen, würden Qualität und Kostenbewusstsein vieler öffentlicher Projekte sicher nicht leiden. Dennoch ist es die Ausnahme, dass die Gremien ihre Sitzungssäle verlassen, allein schon aus organisatorischen Gründen, denn auch bei Außenterminen müssen Protokolle geführt und die gesetzlich vorgeschriebenen Regularien beachtet werden.
Immerhin, der Friedhofsausschuss des Saarbrücker Stadtrates begibt sich zwei- bis dreimal in der Session nach draußen, um den Fortgang größerer Bauvorhaben anzusehen und zu kontrollieren, ob seine Beschlüsse auch in der gewünschten Weise umgesetzt werden. So fand die jüngste Sitzung, geleitet von Dezernent Harald Schindel (Linke), in der Einsegnungshalle des städtischen Friedhofes in Gersweiler statt.
Die 1955/56 erbaute Trauer- halle ist ein solides, sehr ansprechendes Gebäude und schon wegen der bunten Fenster, die der große ungarische Architekt und Künstler György Lehoczky entwarf, ein Schmuckstück. Für gut 280 000 Euro wird das Gebäude samt Nebenhaus seit dem letzten Herbst innen und außen generalsaniert. Architekt Elmar Krämer erklärte dem Gremium, was alles zu tun war und noch zu erledigen sein wird: unter anderem Einbau eines Behinderten-WCs, neue sanitäre Anlagen und Kühlzellen, Rissesanierung der Wände, Einbau neuer Fenster und Türen, Restaurierung und Schutz der Verglasung vor Beschädigungen, Erneuerung elektrotechnischer Installationen und Wandleuchten, Einbau von rotem Natursteinbodenbelag im Bereich der Vorhalle, Außen- und Innenanstrich.
Strahler hellen Decke auf Was den Besuchern künftig auffallen dürfte, ist die neue Helligkeit. Auf Vorschlag des Architekten wird die sehr dunkle Kassettendecke aufgehellt und mit Strahlern versehen. Wie fast alle Baustellen, so wird auch diese länger dauern und teurer werden als geplant, wobei die Überschreitungen allerdings gemäßigt ausfallen.
Wegen der Erkrankungswelle bei einem Handwerker und unvorhergesehenem Mehraufwand bei der Elektrik sollen die Arbeiten nun in vier bis sechs Wochen (statt jetzt) fertig sein, die Kostenerhöhung wurde mit knapp 20 000 Euro beziffert.
Derzeit wird auch die Einsegnungshalle Klarenthal renoviert: Flachdach leicht geneigt, Entwässerung nach außen verlegt Mauerrisse verfüllt und armiert, Fassade verputzt.
In acht Wochen sollen dort die Handwerker fertig sein. Ob auch für die von Experten empfohlene Innensanierung Geld da sein wird, ist aber noch nicht entschieden.