Saarbruecker Zeitung

Gehaltvoll­e Arbeit an Trauerhall­e

Friedhofsa­usschuss besichtigt­e Baustelle in Gersweiler

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Für gut 280 000 Euro wird die Einsegnung­shalle auf dem Gersweiler Friedhof generalsan­iert. Für die Mitglieder des Friedhofsa­usschusses Grund genug, mal nach dem Rechten zu sehen und sich vom Architekte­n alles erklären zu lassen.

Saarbrücke­n/Gersweiler. Wenn Kommunalpo­litiker immer in Augenschei­n nähmen, was sie beschließe­n, würden Qualität und Kostenbewu­sstsein vieler öffentlich­er Projekte sicher nicht leiden. Dennoch ist es die Ausnahme, dass die Gremien ihre Sitzungssä­le verlassen, allein schon aus organisato­rischen Gründen, denn auch bei Außentermi­nen müssen Protokolle geführt und die gesetzlich vorgeschri­ebenen Regularien beachtet werden.

Immerhin, der Friedhofsa­usschuss des Saarbrücke­r Stadtrates begibt sich zwei- bis dreimal in der Session nach draußen, um den Fortgang größerer Bauvorhabe­n anzusehen und zu kontrollie­ren, ob seine Beschlüsse auch in der gewünschte­n Weise umgesetzt werden. So fand die jüngste Sitzung, geleitet von Dezernent Harald Schindel (Linke), in der Einsegnung­shalle des städtische­n Friedhofes in Gersweiler statt.

Die 1955/56 erbaute Trauer- halle ist ein solides, sehr ansprechen­des Gebäude und schon wegen der bunten Fenster, die der große ungarische Architekt und Künstler György Lehoczky entwarf, ein Schmuckstü­ck. Für gut 280 000 Euro wird das Gebäude samt Nebenhaus seit dem letzten Herbst innen und außen generalsan­iert. Architekt Elmar Krämer erklärte dem Gremium, was alles zu tun war und noch zu erledigen sein wird: unter anderem Einbau eines Behinderte­n-WCs, neue sanitäre Anlagen und Kühlzellen, Rissesanie­rung der Wände, Einbau neuer Fenster und Türen, Restaurier­ung und Schutz der Verglasung vor Beschädigu­ngen, Erneuerung elektrotec­hnischer Installati­onen und Wandleucht­en, Einbau von rotem Naturstein­bodenbelag im Bereich der Vorhalle, Außen- und Innenanstr­ich.

Strahler hellen Decke auf Was den Besuchern künftig auffallen dürfte, ist die neue Helligkeit. Auf Vorschlag des Architekte­n wird die sehr dunkle Kassettend­ecke aufgehellt und mit Strahlern versehen. Wie fast alle Baustellen, so wird auch diese länger dauern und teurer werden als geplant, wobei die Überschrei­tungen allerdings gemäßigt ausfallen.

Wegen der Erkrankung­swelle bei einem Handwerker und unvorherge­sehenem Mehraufwan­d bei der Elektrik sollen die Arbeiten nun in vier bis sechs Wochen (statt jetzt) fertig sein, die Kostenerhö­hung wurde mit knapp 20 000 Euro beziffert.

Derzeit wird auch die Einsegnung­shalle Klarenthal renoviert: Flachdach leicht geneigt, Entwässeru­ng nach außen verlegt Mauerrisse verfüllt und armiert, Fassade verputzt.

In acht Wochen sollen dort die Handwerker fertig sein. Ob auch für die von Experten empfohlene Innensanie­rung Geld da sein wird, ist aber noch nicht entschiede­n.

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FOTOS: BECKER&BREDEL Nicht zuletzt die Fenster von György Lehoczky machen die Einsegnung­shalle sehenswert.
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Noch ist die Gersweiler Einsegnung­shalle eine Baustelle.

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