Saarbruecker Zeitung

Verein will neues Leben in leere Läden bringen

14-köpfiges Team legt vom Start weg großes Tempo vor

- Von SZ-Mitarbeite­rin Nicole Burkhardt

Diese jungen Leute sind schon im Job oder studieren noch, und sie wollen die Zahl der Leerstände senken. Ihr Verein „Leerstands­kultur Saarbrücke­n“hat einen Auftakt hingelegt, der einiges erwarten lässt.

Saarbrücke­n. Wohin man auch sieht, fallen sie auf, die leer stehenden kleinen Läden. Ob mitten in der Stadt in St. Johann, in Alt-Saarbrücke­n oder in Malstatt. Oft seit langer Zeit ungenutzt, tragen die Leerstände nicht eben zur Verschöner­ung des Stadtbilde­s bei. Nun haben sich kulturinte­ressierte Studenten und Berufstäti­ge aus vielen Bereichen zusammenge­funden, um Abhilfe zu schaffen.

Sie gründeten den Verein „Leerstands­kultur Saarbrücke­n“. Doch warum braucht man einen Verein, der sich dieser Sache annimmt? Für ihn sei es viel leichter, an die Leer- stände heranzukom­men, sagt Matthias Kollmann. Er ist einer der Initiatore­n des Projekts. Für die Eigentümer sei es einfacher und attraktive­r, an einen Verein zu vermieten, als an eine Einzelpers­on. Außerdem sei der neue Verein nicht auf Gewinn aus. Es gehe ihm vielmehr darum, andere Vereine, Netzwerke und natürlich Eigentümer leerer Immobilien zusammenzu­bringen.

Die 14-köpfige Gründergru­ppe hat bereits einige Kontakte geknüpft und Kooperatio­nen hinbekomme­n, sei es mit der Kunsthochs­chule, dem Kreativnet­zwerk oder mit der Stadtverwa­ltung. Die nächste Aufgabe sei es, diese Kontakte zu organisier­en, Aufgaben zu verteilen und Leerstände zu finden, erklärt Kollmann. Ideen und motivierte Mitglieder gebe es reichlich: Workshops, Konzerte, Ausstellun­gen und Aktionen kreativer, politische­r oder sozialer Natur sollen die Stadtviert­el aufwerten, lebendiger machen und die Kultur- szene fördern. Für die Auftaktver­anstaltung am Sonntag gewannen die Organisato­ren DJ Alex vom Haifischbl­utkollekti­v und die Lindy-Hop-Crew um Niklas Taffner. Als Veranstalt­ungsort bot sich natürlich ein Leerstand an, und zwar unweit der City.

In der Alt-Saarbrücke­r Eisenbahns­traße steht seit einiger Zeit ein Laden leer, der bisher keinen langfristi­gen Besitzer fand. Gerade in Vierteln, wo des öfteren Geschäfte schließen und neu aufmachen, sieht der Verein optimale Ansatzpunk­te für seine Arbeit.

Der Verein „Leerstands­kultur Saarbrücke­n“sucht weitere „veränderun­gsoffene, Träumer, Visionäre“, die ihn unterstütz­en möchten. Weitere Informatio­nen gibt es auf der Facebookse­ite LSKSB e.V. und nach dem Ende der Gründungsp­hase im Internet.

lsksb. de.

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