Nahverkehr ist teuer und schlecht verwaltet
Zum Artikel „Immer weniger Saarländer fahren mit Bussen und Bahnen“(Ausgabe vom 4. Mai)
Der Rückgang des ÖPNV im Saarland müsste in der Landespolitik eigentlich die Alarmglocken schrillen lassen. Aber Vorhersage: nix wird passieren. Der ÖPNV hierzulande leidet an der saarländischen Krankheit. In dem undurchsichtigen Gemisch aus „Unternehmen“(SaarVV, VGS, ZPS, SNS) geht es doch nicht um den Kunden, sondern um gut dotierte Posten zur Unterbringung weitgehend ahnungsloser Politiker. Die verzweigte Organisation des ÖPNV müsste eigentlich in der Lage sein, den Nahverkehr eines Vielvölkerstaates zu managen. Die Vielzahl an – abgesehen von Schüler und Berufsspitzen – leeren Zügen und Bussen zeigt aber beispielhaft das unzureichende Management. Prestigeobjekte wie die Saarbahn sind nur Augenwischerei. Bestes Beispiel ist hier die neue Linie nach Lebach, wie auch nach Saargemünd, wo bisher intakte Buslinien eingestellt wurden. Dies hat im Grundsatz für die nun umsteigepflichtigen Verbindungen zu Kundenverlusten geführt. Der Nahverkehr ist auch schlicht zu teuer. Für eine gemeinsame Fahrt mit meiner Frau aus meinem Ort in die nächstgelegene Einkaufsstadt fallen hin und zurück schlappe 18 Euro an Fahrgeld an. Mit dem Auto fahre ich dafür drei Mal einkaufen. Heinz Drechsler, Hirzweiler