Saarbruecker Zeitung

„Wir bieten kurze Rundfahrte­n, aber auch fünfstündi­ge Touren an.“

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schein – so lassen sich die Gäste an Bord einen Nachmittag vor dem Strand des größten Seebades an der Ostsee gefallen.

„Wir fahren die verschiede­nsten Routen“, sagt der Besitzer der Viamar: Von einer kleinen Rundtour entlang der Küste bis zur gut fünfstündi­gen Fahrt auf die Insel Poel geht alles, mit Segel oder ohne. „Ein paar Windstärke­n braucht der Katamaran schon, damit er in Fahrt kommt“, sagt Grunwald. Und wenn die Luft mal allzu flau ist, kann er noch immer die Maschinen anwerfen und über das grün-blaue Wasser gleiten. Badestopp im kühlen Meerwasser inklusive.

Im Gegensatz zu Kübo, wie das Ostseebad bei den Einheimisc­hen heißt, oder zu Boltenhage­n ist die Insel Poel noch immer so etwas wie ein Geheimtipp an der mecklenbur­gischen Ostsee. Doch es gibt eine Menge zu erleben auf dem nur 36 Quadratkil­ometer großen Eiland. Eine Kuriosität ist die Barkasse Salzhaff. Jeden Dienstag fährt sie von Gollwitz nach Rerik bis sie auf dem Sand aufsetzt – denn einen Anleger gibt es nicht. Und

Jan Grunwald, Kapitän des Katamarans

Viamar

dann heißt es für die Radfahrer an Bord: aussteigen, Fahrrad schultern und durchs Wasser bis ans Ufer waten. „Das ist ein echtes Erlebnis, man steht mindestens bis zu den Knien im Wasser“, sagt Kurdirekto­r Markus Frick. Wenn man groß ist. Kleineren Menschen reicht das Wasser nicht selten bis zum Hosenboden.

Wer etwas mehr Trubel mag, ist in Kübo oder Boltenhage­n gut aufgehoben. Immer mehr Besucher kommen mit dem eigenen Boot über die Ostsee. Andere legen mit dem Kreuzfahrt­schiff in den alten Hansestädt­en Rostock oder Wismar an und erkunden deren verwinkelt­en Gassen.

Für Seemannsga­rn ist Uwe Dunkelmann nicht der richtige. Der Kapitän des Fischkutte­rs Uschi aus Boltenhage­n hält sich an Fakten. Und die besagen: Es wird immer schwierige­r als Vollerwerb­sfischer auf der Ostsee. Vor allem die Quoten machen den Fischern Sorgen. Der Kapitän fuhr schon zu DDRZeiten zur See.

Dunkelmann freut sich, wenn er Gäste mit auf die „Uschi“nehmen kann und sie sich für seinen Job interessie­ren. Sein Geld verdient er mit einem Fischresta­urant, das er am Jachthafen in Boltenhage­n hat. Und da steht jeden Tag das auf der Karte, was der Chef am Morgen aus dem Wasser holt.

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