Die Gemeinde sorgt für ihre Kirche
Filialkirche Maria Himmelfahrt in Bosen
Dank der großen Spendenbereitschaft der Katholiken aus Bosen und Eckelhausen konnte im Jahre 1950 die Filialkirche Maria Himmelfahrt in Bosen erbaut werden. In den letzten Jahren wurden auch mehrere Erneuerungen und Renovierungen durchgeführt. Eine Besonderheit ist der katholische Friedhof neben der Kirche.
Bosen. Für die katholischen Christen in Bosen und Eckelhausen, Gemeinde Nohfelden im Kreis St. Wendel, ging am Fest Maria Himmelfahrt im Jahre 1950 ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die neue Kirche wurde eingesegnet und dem Patrozinium Maria Himmelfahrt geweiht. Ausschlaggebend dafür war wohl der damalige Weihbischof Dr. Bernhard Stein, der anlässlich seiner Visitationsund Firmungsreise im Jahre 1948 mit „aufmunternden Worten“den Anstoß zu einem Kirchenneubau gab. Daraufhin wurde bereits im September 1948 der Grundstein für das neue Gotteshaus gelegt.
Kirchliches Leben ist den Katholiken in Bosen und Eckelhausen bis heute wichtig. Allerdings konnte sich dieses erst ab 1941 richtig entfalten. Bis dahin mussten sich die Gläubigen allsonntäglich auf den Weg nach Neunkirchen/Nahe machen, um in der dortigen Pfarrkirche Gottesdienste, Andachten, Taufen und Kommunionen zu feiern. Auch die katholischen Toten wurden in Neunkirchen beerdigt.
Zur Kapelle umgewandelt Seit August 1948 gibt es allerdings in Bosen einen eigenen katholischen Friedhof, auf dem bis heute die katholischen Toten beigesetzt werden. Dies dürfte wohl ein Alleinstellungsmerkmal im Bistum Trier sein.
Die erste heilige Messe wurde in Eckelhausen in einer zur Kapelle umgestalteten Wohnstube gefeiert. Im Jahre 1945 bauten Bosener und Eckelhausener eine alte Baracke des Reichsarbeitsdienstes in Türkismühle ab, die dann in Bosen als Kapelle eingerichtet und eingesegnet wurde.
Auf 65 Jahre kann die Filialkirche Maria Himmelfahrt in diesem Jahr zurückblicken, und dazu präsentiert sie sich fein herausgeputzt. Pastor Stefan End, Hildegard Diehl und Winfried Dietz vom Verwaltungsrat berichten bei meinem Besuch in der Kirche von in den letzten Jahren vorgenommenen, umfangreichen Erneuerungen und Renovierungen. So waren unter anderem eine Dachsanierung, ein neuer Innenanstrich, die Sanierung des Glockenstuhls und seit Oktober 2012 eine neue Heizungsanlage dringende Maßnahmen. Spezielle Deckenleuchten wurden angebracht, die zu den liturgischen Jahreszeiten eine besondere Ausleuchtung ermöglichen. Zum 60. Jahrestag der Kirchweihe erhielt die Kirche eine neue elektronische Orgel.
Der Kircheninnenraum ist schlicht, nicht überladen, sehr gepflegt. Der Blick des Beters geht zum großen Holzkreuz im Altarraum und wird nicht abgelenkt. Rechts und links davor stehen die beiden Figuren des hl. Josef und der Kirchenpatronin Maria mit dem Kind. Der steinerne Marmor- altar, auch der Ambo und Tabernakel, stammen aus der inzwischen abgerissenen Heilig- Geist-Kirche in St. Wendel. Die hölzerne Pieta wurde nach der Restaurierung des Glockenturms im Kircheninnenraum aufgestellt. Rund 200 Gläubige finden Platz im Gotteshaus.
Patronatsfest am 15. August „Man kann hier schön Gottesdienst feiern, die Gemeinde rückt zusammen, und besonders lobenswert ist es, dass sich die Gemeinde für ihre Kirche sorgt“, bemerkt Pastor End. Spendenbereitschaft und Mithilfe der Gemeindemitglieder ziehen sich wie ein roter Faden durch die Entstehungsgeschichte bis heute.
Jedes Jahr findet am 15. August ein Patronatsfest statt, dessen Erlös dem Unterhalt der Kirche zugute kommt. Daran nehmen auch evangelische Mitchristen teil und setzen ein Zeichen der Solidarität.
„Unsere Kirchengeschichte ist untrennbar mit der Dorfgeschichte verbunden“schreibt Gerd Jung im Buch „1000 Jahre Bosen – Geschichte und Geschichten aus einem alten Marktflecken“in seiner Abhandlung „Kirchengeschichtliche Erinnerungen“. Auch heute noch sind katholische und evangelische Mitbürger überörtlich eingebunden.
Auf der Seite „Momente“stellt die Saarbrücker Zeitung im Wechsel Kirchen in der Region und Lebenswege Verstorbener vor.