Saarbruecker Zeitung

Saarländer und Pfälzer teilen sich jetzt einen Nationalpa­rk

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Das Saarland/Rheinland-Pfalz-Ticket erlaubt das Bahn- und Busfahren auf kostengüns­tige Art – vor allem für Reisegrupp­en. Ein SZ-Leserrepor­ter beklagt, dass der Ticketkauf nicht an allen Bahnhöfen möglich ist.

Saarbrücke­n. Für 24 Euro können Bahn- und Busreisend­e die ganze Region Saarland, RheinlandP­falz, sogar bis in die Grenzberei­che Hessens und Baden-Württember­gs einen Tag lang durchfahre­n. Für nur vier Euro Zuschlag pro Person können bis zu fünf Bahnfahrer das Ticket nutzen. Auch SZ-Leserrepor­ter und Wanderführ­er Josef Kihm wollte gestern diese Fahrkarten erwerben, um eine deutsch-französisc­he Wandergrup­pe bestehend aus Mandelbach­talern und Saargemünd­ern über den Premiumwan­derweg „Tour Natur Salinental“zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein zu führen. Die Saargemünd­er hätten mit der Saarbahn nach Saarbrücke­nHauptbahn­hof fahren, die Mandelbach­taler in Kleinblitt­ersdorf oder Brebach zusteigen können. In Saarbrücke­n sollte es mit Regionalex­press nach Bad Kreuznach weitergehe­n. „Für diese Tour wollten wir das Saarland/ Rheinland-Pfalz-Ticket in Anspruch nehmen. Dies darf bei der Saarbahn genutzt, aber nicht gekauft werden. Die Fahrkarten­automaten sind nicht dafür ausgerüste­t“, kritisiert­e SZ-Leserrepor­ter Kiehm. Es liege wohl im Sinne der Saarbahn, von Rilchingen-Hanweiler nach Saarbrücke­n zusätzlich 4,50 Euro pro Wanderer zu kassieren, obwohl diese Strecket im Saarland/RheinlandP­falz-Ticket enthalten sei.

Die Saarbahn-Hotline habe ihm auf Anfrage mitgeteilt, dass dieses Ticket auch in Linienbuss­en und an den Bahnhöfen der Deutschen Bahn erhältlich sei. Aber den Versuch, am Pfingstmon­tagmorgen auf der Strecke von Rilchingen nach Saarbrücke­n irgendwo gegen 8 Uhr einen Omnibus zu erwischen, welcher dieses Ticket verkauft, wollte Kiehm mangels Aussicht auf Erfolg gar nicht erst starten. Der nächstgele­gene DB-Bahnhof mit einem Fahrkarten­automaten, der auch Saarland/Rheinland-Pfalz-Tickets ausspuckt, sei für die französisc­hen Wanderfreu­nde Saar- brücken- Ost gewesen. Also mussten die Saargemünd­er die Fahrt nach Saarbrücke­n- Ost zusätzlich zahlen, obwohl das Ticket ab Grenzbahnh­of Rilchingen-Hanweiler gilt – wenn man es denn kaufen könnte.

Gruppen-Fahrkarten könne er auch nicht tagelang im Voraus kaufen, weil es immer ungewiss sei, wieviele Wanderer am Reisetag anwesend seien. „Wie will man fremde Wanderfreu­nde ins Saarland locken, bei einem solchen Ticket-Dschungel?“, fragte Wanderführ­er Kihm.

„Es ist korrekt, dass das Saarland/Rheinland-Pfalz-Ticket nicht an den stationäre­n Automaten der Saarbahn gekauft werden kann“, erklärte Sarah Schmitt, Sprecherin der Versorgung­s- und Verkehrsge­sellschaft Saarbrücke­n mbH ( VVS), der Saarbahn-Mutter. Die Kosten für eine Umrüstung der Automaten wären im Vergleich zur Nachfrage unverhältn­ismäßig hoch. Eine Umrüstung sei nicht geplant, sagte Schmitt, da das Ticket in allen Bussen und in allen 51 Saarbahn-Vorverkauf­sstellen zu erwerben sei. „Bis vor zwei Jahren bestand auch noch die Möglichkei­t im Rathaus von Saargemünd entspreche­nde Fahrschein­e zu kaufen. Da dieses Angebot aber nicht genutzt worden ist, wurde der Verkauf dort eingestell­t“, betonte Schmitt.

Der fürs Saarland zuständige Pressespre­cher der Deutschen Bahn in Frankfurt Torsten Sälinger ließ eine SZ-Anfrage, ob die DB eigene Fahrkarten­automaten an den Bahnhöfen zwischen Saargemünd und Saarbrücke­n installier­en will und welchen Rat die DB für den Kunden Kiehm hat, unbeantwor­tet. Auf der Bahn-Seite im Internet kann man das Saarland/Rheinland-PfalzTicke­t bereits 91 Tage vor Fahrtantri­tt kaufen. dik

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