Katholischer Sex ist auch nicht anders
Zum Leserbrief zu „Kirche und Sex“„Hoffentlich nimmt die Bewegung zu“von M. Krause (SZ vom 16. Mai)
Dass der Trierer Bischof Ackermann das für seine Zunft relativ unbekannte Thema endlich aufgegriffen hat, ist zu begrüßen. Also, die katholische Kirche diskutiert über Sex. Das machen Grundschüler auch. Die Lebenserfahrung wird sein, dass das Naturereignis Sex auch vor Priestern nicht Halt macht. Und katholischer Sex ist sicherlich nicht anders als bei anderen Menschen. So meine Erfahrung. Als ich erstmals damit zu tun hatte, war ich noch eingeschriebener Kathole. Der von Leserin Renate Klein zitierte Diogenes von Sinope ist im Zusammenhang mit der glücklich begonnenen katholischen Diskussion völlig fehl am Platze: Er war ein Penner, der öffentlich masturbierte und Inzest verherrlichte. Also, wie es SZ-Leser Martin Krause aus Hüttigweiler ausdrückt: Nur zu, Herr Bischof, angstfrei weiter diskutieren! Werner Jostaufderstroth, Südheide
Sehr geehrter Herr Jostaufderstroth, „katholischen Sex“kann ich nicht entdecken, auch wenn „Kirchens“sich auf diesem Feld unter Moral-Vorzeichen stets stark eingemischt haben. Die Geschlechtlichkeit gehört zum Menschen schlechthin. Das wissen auch Theologen. Wenn Sie aber die Einstellung zu diesem Teil des Lebens meinen, muss ich zugestehen, dass die Verklemmung im Milieu von Buchstaben-Katholiken besonders groß ist. Ihrem Rat an Bischof Ackermann, in der katholischen Kirche angstfrei zu diskutieren, ist daher nichts hinzuzufügen. Eine „Kirche der Angst“hat Jesus von Nazareth nicht gewollt. Ihr Alfred Schön
Horst Lang, Heusweiler