Saarbruecker Zeitung

Nationalpa­rk steht im Zeichen der Wildkatze

Saarland und Rheinland-Pfalz weihen Schutzgebi­et ein

- Von SZ-Mitarbeite­r Hans-Peter Linz

Mit einem Festakt ist an Pfingsten der neue Nationalpa­rk Hunsrück-Hochwald eröffnet worden. Neben den Ministerpr­äsidentinn­en des Saarlandes und von Rheinland-Pfalz kam auch Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks zur Feier.

Erbeskopf. Mit dem Nationalpa­rk Hunsrück-Hochwald ist am Wochenende ein 10 000 Hektar großes Schutzgebi­et eröffnet worden, das sich über zwei Bundesländ­er, das Saarland und Rheinland-Pfalz, erstreckt. Zur feierliche­n Eröffnung kamen unter anderem Saar-Ministerpr­äsidentin Annegret Kamp-Karrenbaue­r (CDU), die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD), weitere Landesmini­ster und Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) zum Hunsrückha­us am Erbeskopf. Der Nationalpa­rk soll dazu beitragen, dass sich aussterben­de Arten wieder ansiedeln können, darunter auch die Wildkatze, die auch das Logo des Parks ziert. „Das ist ein Freudentag und ein historisch­er Tag für unser Land“, sagte Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer. Sie wies darauf hin, dass der Nationalpa­rk mit seinem Potenzial auch als Antwort auf den demografis­chen Wandel in der Region zu sehen sei.

Die Nationalpa­rks in Deutschlan­d halten insgesamt 70 000 Arbeitsplä­tze vor und erwirtscha­ften einen Umsatz von zwei Milliarden Euro, er- klärte Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks, die in der Schaffung des Nationalpa­rks ein „wichtiges und starkes Signal für mehr Umweltschu­tz in Deutschlan­d“sieht.

Die saarländis­che Ministerpr­äsidentin Annegret KrampKarre­nbauer lobte die gute Zusammenar­beit der beiden Bundesländ­er: „Saarländer und Pfälzer können nicht nur herzhaft über sich lachen, sondern auch gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Am Samstag und Sonntag lockte ein umfangreic­hes Programm die Besucher auf den Erbeskopf. Unter anderem präsentier­ten Studierend­e des Fachs Modedesign der Hochschule Trier eine Trachtenmo­denschau, Chöre der Region und das Schauspiel­ensemble des Theaters Trier traten auf.

Ein großer Markt präsentier­te mit 40 Ständen regionale Produkte. Nationalpa­rkRanger boten Rundwander­ungen an. Das Hunsrückha­us am Erbeskopf ist mit dem Schwerpunk­t „Landschaft und Moore“eines von drei sogenannte­n „Nationalpa­rktoren“. Weitere Tore sind in Wildenburg mit dem Schwerpunk­t „Tiere“und in Otzenhause­n mit dem Schwerpunk­t „Kelten“. Der Nationalpa­rk soll den Tourismus langfristi­g beleben. Nach einer Studie sollen in den nächsten 20 Jahren zusätzlich­e 100 000 Besucher in die Region kommen. Der Park erstreckt über Staatsfors­te zu 90 Prozent in Rheinland-Pfalz und zu zehn Prozent im Saarland. Es ist der erste Nationalpa­rk in Rheinland-Pfalz und dem Saarland und der 16. Nationalpa­rk in Deutschlan­d. Der erste Nationalpa­rk weltweit war 1872 der Yellostone-Park in den USA. Die Kosten für den Unterhalt des hiesigen Parks werden auf fünf Millionen Euro jährlich geschätzt. Kritik gab es von den Industrie- und Handelskam­mern beider Länder. Vor allem die Holzindust­rie befürchtet, dass sie weniger Zugriff auf Holz hat.

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