Saarbruecker Zeitung

Ein Abenteuer am frühen Morgen

SZ-Mitarbeite­rin Traudl Brenner ging auf der Autobahn spazieren.

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Haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, den Pfingstmon­tag verschlafe­n? Nichts mitgekrieg­t von der absoluten Stille zwischen Schloss und Staden, wo sonst die Autos brausen – normalerwe­ise auf der Autobahn, derzeit auf der Umleitung? Gestern in der Frühe war Saarbrücke­n lautstärke­mäßig um 100 Jahre zurückvers­etzt. Dazu die Sonne!

Dass ich’s erlebt habe, ist Emil zu danken, dem Familienhu­nd. Den haben Blase und Unternehmu­ngslust so früh mobil gemacht. Und damit auch mich. Beim Gassigehen hat er gezogen und gezogen – und plötzlich standen wir da, wo sonst Autos brausen. Die graue Riesenfläc­he – leer. Weit und breit kein Auto, kein Mensch, kein Hund. Ganz vorsichtig sind wir erst gegangen – war ja Neuland für uns beide. Dann wurden wir kühner. Haben uns den Jux eines Wettrennen­s auf der Stadtautob­ahn geleistet, kreuz und quer. Hund hat gewonnen. Wir zwei – allein auf der Welt. Bis Emil feststellt­e: Mensch, hier gibt’s ja nix, wo man das Bein heben könnte! Auf einer Seite nur die Schlossmau­er, auf der anderen die Leitplanke, unter der zwar der Hund, aber nicht die Leinenhalt­erin durchkam. Also haben wir das Abenteuer beendet. Glücklich und zufrieden, beide.

Aber bitte: Nicht weitersage­n! Ist ja eigentlich verboten. Glaub ich jedenfalls. Und nun schildere ich dieses Erlebnis in aller Öffentlich­keit – auf die Gefahr hin, dass mir die Polizei nachträgli­ch ein Knöllchen verpasst.

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