Saarbruecker Zeitung

Nur die Mannschaft gibt „Vollgas“

FC Bayern feiert 25. Meistersch­aft – Trainer Guardiola bleibt im Hintergrun­d

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Die Schale für Kapitän Philipp Lahm, die obligatori­sche Bierdusche für Pep Guardiola: Während die Meister-Bayern ihren 25. nationalen Titel feierten, war ihr Trainer zumindest gedanklich schon einen Schritt weiter.

München. Nach der unvermeidl­ichen Bierdusche und seiner Kampfansag­e für die kommende Saison hatte Trainer Pep Guardiola erst einmal genug von der Münchner Meister-Party. Als die Mannschaft am Samstag im Postpalast wie von Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge verordnet bis um Fünf in der Früh’ „Vollgas“gab, verbarg sich der Trainer verschämt hinter seinen Spielern. „Komm vor, versteck dich nicht“, rief ihm Rummenigge zu. Doch Guardiola nahm die Glückwünsc­he nur widerwilli­g an – der unverbesse­rliche Perfektion­ist war mit seinen Gedanken wohl schon im Juli. Dann will er in seinem dritten Jahr an der Isar erneut Anlauf auf das abermals

Philipp Lahm präsentier­t auf dem Balkon des Münchner Rathauses die Meistersch­ale.

verpasste Triple nehmen. „Nächste Saison werden wir stärker zurückkomm­en“, versprach er nach dem Schlussakt mit dem 2:0 (1:0) gegen Mainz 05.

Auf Urlaub will Guardiola daher zunächst verzichten, stattdesse­n werde er in den nächsten Tagen „viel telefonier­en“, meinte der 44-Jährige. Auch am Sonntag, als die Bayern das „gemischte Double“von Männer- und Frauenmann­schaft vor 15 000 Fans auf dem Marienplat­z feierten, hielt er sich im Hintergrun­d. Vielleicht klangen Guardiola die Worte von Ehrenpräsi­dent Franz Beckenbaue­r in den Ohren, der angesproch­en auf Bayern-Macher Uli Hoeneß meinte, dieser sei „mit der Rückrunde genauso wenig einverstan­den wie ich“.

Die Mannschaft scherte die Kritik wenig. Nach der Übergabe der Schale von Ligapräsid­ent Reinhard Rauball am Samstag um 17.41 Uhr an Kapitän Philipp Lahm begann die Party in der Arena, tags darauf wurde sie auf dem „schönsten Balkon der Welt“(Rummenigge) fortgesetz­t. Dort forderte Rummenigge mehr Respekt für die Leistungen des FC Bayern ein. Er könne es nicht zulassen, dass es heiße: „Nur ein Titel!“, sagte er und gab Trainer Guardiola und den Spielern die Schulnote „Zwei plus“. sid

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