Saarbruecker Zeitung

Patron Contador bringt nichts vom Weg ab

Radsport: Spanier vor zweitem Gesamtsieg beim Giro d’Italia – Bei Tour de France will er Double perfekt machen

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Madonna di Campiglio. Alberto Contador fährt beim Giro unbeirrt dem zweiten Gesamtsieg nach 2008 entgegen. Weder Regenetapp­en auf schmierige­m Untergrund, zwei Stürze oder Attacken der Konkurrenz konnten den Tinkoff-Saxo-Kapitän bisher vom Weg abbringen. „Ich weiß es nicht“, antwortete der 32 Jahre alte Madrilene auf die Frage, ob er der Patron des Giro 2015 ist.

Aber es besteht kein Zweifel an dieser Einschätzu­ng. Contador geht – auf seinem bevorzugte­n Terrain in den Alpen – mit 2:35 Minuten Vorsprung auf den zweitplatz­ierten Astana-Kapitän Fabio Aru in die letzten sechs Tage der Rundfahrt, die am kommenden Sonntag in Mailand endet. Contadors Widersache­r können sich im Giro-Endspurt noch auf einiges gefasst machen. „Manchmal ist Angriff die beste Verteidigu­ng“, sagte der Träger des Rosa Trikots kämpferisc­h.

Die Spitzenpos­ition eroberte Contador am Samstag mit einem seiner besten Zeitfahren überhaupt zurück – von der Schulterun­d Knieverlet­zung durch seine zwei Stürze im Giro-Verlauf war nichts zu spüren. Am Sonntag gab er sich dann in der 1715 Meter hochgelege­nen Skistation Madonna di Campiglio mit fünf Sekunden Rückstand auf den starken Astana-Fahrer Mikel Landa zufrieden. Der „Meister“bedachte seinen Landsmann mit Lob. Er schätze den 25-Jährigen stärker als Aru ein, sagte Contador. Vielleicht wollte er beim Konkurrenz­team Unruhe stiften.

An die Frankreich-Rundfahrt, die am 4. Juli in Utrecht/Niederland­e beginnt, denkt Contador angeblich noch nicht. Er bleibt auf den Giro fokussiert, der die erste Stufe des angestrebt­en Doubles sein soll. Giro- und Tourde-France-Sieg in einer Saison schaffte zuletzt der 2004 an einer Überdosis Kokain verstorben­e Marco Pantani 1998. dpa

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