Schwere Waffen: Lage in der Ukraine spitzt sich erneut zu
Kiew/Moskau. Nach neuen schweren Kämpfen in der Ostukraine haben die Europäische Union und die Bundesregierung in Berlin vor einer neuen Gewaltspirale gewarnt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte „große Besorgnis“. Es drohe ein Rückfall in die militärische Eskalation, sagte Steinmeier nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Pawel Klimkin in Berlin. „Die Situation ist nicht so stabil, dass sie nicht jeden Tag außer Kontrolle geraten könnte.“Wegen der neuen Gewalt in der Ostukraine kommt der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Freitag zu einer Krisensitzung zusammen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini betonte, die jüngsten Zusammenstöße rund um die Ortschaft Marjinka seien die schwerwiegendste Verletzung der im Minsker Friedensplan vereinbarten Waffenruhe seit Februar. Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau warf der Ukraine Provokationen vor dem G7- Gipfel am Wochenende in Deutschland vor.
Bei den Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten waren Dutzende Menschen getötet worden. Dabei setzten Berichten zufolge beide Seiten wieder schwere Artillerie ein. Großkalibrige Kriegstechnik sollte nach dem in Minsk vereinbarten Friedensplan von der Front abgezogen werden. dpa/afp