Orbis-Aktionäre kritisieren Dividende
Vorstand sieht hohes Eigenkapital als Zukunftssicherung
Solides Wachstum, gute Gewinne – grundsätzlich gab es bei der Orbis-Hauptversammlung nichts zu meckern. Einzig an der geringen Dividende übten die Aktionäre des Software-Hauses Kritik.
Saarbrücken. Der Software-Konzern Orbis hat sich bei seiner Hauptversammlung am Mittwoch wieder einmal in bester Verfassung präsentiert. Um 9,4 Prozent auf 39,4 Millionen Euro sind die Umsätze im vergangenen Jahr gestiegen, der Gewinn vor Steuern (EBT) stieg sogar um 12,7 Prozent auf 2,1 Millionen Euro. Und auch das erste Quartal des aktuellen Jahres verspricht eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte: Mit fast neun Prozent Plus beim Umsatz und einem Anstieg des Vorsteuerergebnisses um fast die Hälfte ist erneut mit einem guten Jahr zu rechnen.
Insofern gab es bei der Hauptversammlung kaum Grund zur Kritik. Einzig die Ausschüttungspolitik des Konzerns stieß den Aktionären übel auf. Angesichts einer Eigenkapitalquote von 62 Prozent forderte Aktionär Lutz Thorwarth, nicht noch weitere Gewinne ins Eigenkapital zu überführen, sondern diese an die Aktionäre auszuschütten. Statt einer Dividende von acht Cent forderte er die Verdopplung auf 17 Cent. Vorstandschef Thomas Gard verteidigte aber seine Politik des Liquiditätsaufbaus. Orbis sei weiter am Wachsen und bräuchte, um flexibel reagieren zu können, auch ausreichend Finanzmittel. Dabei gehe es nicht nur um geplante Zukäufe, sondern auch neue Umsätze müssten immer vorfinanziert werden.
Thorwarths Vorstoß blieb denn auch trotz großer Zustimmung ohne Erfolg. jwo