Schrei-Experimente sollen Aufschluss im Fall Tanja Gräff geben
Trier. Ungewöhnliche Kriminalfälle erfordern ungewöhnliche Maßnahmen: Im Fall Tanja Gräff erhoffen sich die Ermittler nun von mehreren Schrei- und Rufexperimenten neue Erkenntnisse zum Tod der Studentin. Damit wolle man der Spur „Schrei an der Kabinenbahn“nachgehen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft Trier am Mittwoch. Ein Zeuge hatte angegeben, er habe in der Nacht des Verschwindens der jungen Frau vor acht Jahren einen weiblichen Schrei gehört, der aus Richtung der Kabinenbahn am Moselufer gekommen sei. Die Ermittlungen in diese Richtung seien damals ergebnislos geblieben.
Am 11. Mai dieses Jahres wurden zufällig die sterblichen Über- reste Gräffs bei Rodungsarbeiten in der Gegend gefunden. Nun soll untersucht werden, ob die Wahrnehmungen des Zeugen mit den Geschehnissen in Einklang gebracht werden können. Dazu würden in den frühen Morgenstunden in einer der kommenden Nächte unter Begleitung von Polizei und Staatsanwaltschaft mehrere Schall- und Rufexperimente durchgeführt. Der genaue Termin stehe noch nicht fest.
Die Polizei bat die Bürger um Verständnis für Störungen der Nachtruhe. Zugleich bat sie darum, nächtliche Schreie, Hilferufe oder ähnliche Besonderheiten über den Notruf 110 zu melden. Nur dann könne man klären, ob es sich um einen Notfall oder um die Untersuchung handle. dpa