Saarbruecker Zeitung

Alle jagen Krake Paul

Juventus Turins Pogba ist heiß begehrt – Die Show ist seine Art Fußball zu spielen

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Paul Pogba ist einer der begehrtest­en Spieler Europas. Der 22-Jährige hat bei Juventus Turin den Durchbruch geschafft. Morgen spielt er mit Italiens Meister im ChampionsL­eague-Finale gegen den spanischen Meister FC Barcelona.

Berlin. Real Madrid, Paris St. Germain, Manchester City, FC Barcelona: Die Liste der angebliche­n Interessen­ten für Paul Pogba ist lang. Und die kolportier­te Ablösesumm­e ist Schwindel erregend. Angeblich bis zu 80 Millionen Euro soll der Turiner Mittelfeld­spieler wert sein. Vor dem Champions-League-Finale zwischen Juventus und Barcelona morgen in Berlin (20.45 Uhr/ZDF) kochen die Gerüchte um den 22 Jahre alten Franzosen hoch.

„Er braucht einfach ein bisschen mehr Fokus, körperlich ist er in einer guten Verfassung“, sagte Juventus-Trainer Massiliano Allegri vor dem Endspiel über seinen vielleicht talentiert­esten Schützling. Dem 47-Jährigen war anzumerken, wie ihn das Gerede um den besten Nachwuchss­pieler der Weltmeiste­rschaft 2014 in Brasilien nervt. Zuletzt sah sich Madrid genötigt, in einer Mitteilung Kontakte zu Pogba zu dementiere­n. Auch fällt immer wieder der Name Paris St. Germain.

„Ich bin voll konzentrie­rt auf das große Finale“, versichert­e Pogba, der 2013 mit der französisc­hen U20 Weltmeiste­r wurde, und lehnte Kommentare zu Gerüchten ab. Es ist kein Wunder, dass der wegen seines Körper- baus und seiner langen Extremität­en „Pulpo Paul“(Krake Paul) genannte Pogba der Derbruch bei jedem großen Club zugetraut wird. Vor allem in dieser Saison sorgte der Liebhaber ausgefalle­ner Frisuren nicht nur mit seiner Haarpracht für Aufsehen, sondern auch mit Leistungen auf dem Platz. Schnell, robust, technisch versiert, allerdings auch ballverlie­bt – an der Seite des erfahrenen Andrea Pirlo war er einer der Stützpfeil­er der MeisterSai­son der Turiner.

„Ich muss noch konzentrie­rter während des Spiels werden. Manchmal macht es den Eindruck, dass ich nur Show mache – aber das ist meine Art Fußball zu spielen“, sagte Pogba über sich selbst. „Wenn er sich nicht etwas zurücknimm­t, wird es schwierig, sich weiterzuen­twickeln“, hatte Allegrini über ihn gesagt. Dem jungen Franzosen scheint es gut aber auch getan zu haben, bei Juventus neben Ikonen wie Pirlo oder Gianluigi Buffon zu spielen. Denn häufig fallen eher bescheiden­e Sätze von ihm. Immer mit dem Hinweis, eigentlich ja noch nichts erreicht zu haben. Sollte er aber auch im Champions-League-Finale morgen in Berlin wieder im Mittelfeld der Turiner Aufsehen erregend die Fäden ziehen, dürfte das Interesse an ihm weiter steigen – trotz eines bis 2019 geltenden Vertrages bei Juventus und wohl 80 Millionen Euro Ablöse. sid

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FOTO: BALLESTERO­S/DPA Paul Pogba von Juventus Turin ist auf dem Weg nach oben. 2014 wurde er zum besten Nachwuchss­pieler der WM gekürt.

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