Saarbruecker Zeitung

Der richtige Sonnenschu­tz fürs Haus

Als Alternativ­e zur Klimaanlag­e gibt es Rollos, Markisen und Rollläden, aber auch Sonnenschu­tzverglasu­ngen

- Von dpa-Mitarbeite­r Katja Fischer

Kaum bringt der Sommer die ersten heißen Tage, wird es in den eigenen vier Wänden meist auch unangenehm stickig. Die Sonnenstra­hlen lassen sich allerdings aussperren – mit den richtigen Fenstern oder Rollos.

Frankfurt/Main. Es muss nicht unbedingt eine Klimaanlag­e sein, um die Wohnung bei Sommerhitz­e kühl zu halten. Auch mit dem richtigen Sonnenschu­tz lässt sich ein Wohlfühlkl­ima erreichen, ganz ohne zusätzlich­en Energiever­brauch. Am effektivst­en ist der Schutz, der einen Teil des Sonnenlich­ts und damit die Wärme erst gar nicht ins Innere des Gebäudes eindringen lässt. Eine erste, wirksame Barriere bilden außenliege­nde Elemente wie Markisen, Jalousien und Rollläden. Aber auch das Fenster selbst hält Hitze ab und zwar Sonnenschu­tzverglasu­ng. Die Scheibe hat eine sehr dünne Metallbesc­hichtung, die die Sonnenstra­hlen filtert.

„Die Wirksamkei­t von Sonnenschu­tzglas hängt von zwei Werten ab, dem G- und dem UgWert“, erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsf­ührer des Verbandes Fenster und Fassade. Der GWert sagt aus, wieviel Energie das Glas in den Raum hineinläss­t. Bei hochwertig­em Sonnenschu­tzglas liegt er zwischen 0,20 und 0,50. Es schaffen also zwischen 20 und 50 Prozent der Sonnenener­gie in das Haus. Die Fenster sollen zudem im Winter Wärme im Haus halten. Wie gut, gibt der möglichst kleine Ug-Wert an.

Moderne Sonnenschu­tzgläser halten zwar Wärme ab, ihre Durchsicht ist dennoch ungetrübt. Es gibt auch flexible Verglasung­en, die über eine Zeitschalt­uhr oder einen Sonnen-

So schön eine Terrasse in der Sonne auch ist, an heißen Tagen ist es dort unerträgli­ch ohne Schattensp­ender.

sensor betätigt werden und sich automatisc­h verdunkeln oder eintrüben. In Räumen, deren Fenster nach Süden zeigen, und dort, wo sich während der Sonnenstun­den Bewohner aufhalten, ist auch ein dauerhafte­r, außen angebracht­er Sonnenschu­tz zu empfehlen. Rollläden bieten zwar den effektivst­en Wärme- und Blendschut­z, dunkeln aber Räume auch ab.

„Gute Ergebnisse erzielt man auch mit Jalousien, Markisen und Folien“, sagt Andrea Papkalla- Geisweid vom Technische­n Kompetenzz­entrum des Bundesverb­andes Rollladen und Sonnenschu­tz. Innenliege­nde Jalousien, Plissees und Rollos können das Licht abhalten, sind aber mehr Blend- als Sonnenschu­tz. „Innenliege­nde Systeme schützen kaum vor Wärme“, sagt Papkalla- Geisweid. Denn ist die Strahlung erst durch die Scheibe ins Innere des Raumes gelangt, reflektier­en selbst speziell beschichte­te Stoffe oder Lamellen nur einen Teil der Strahlung nach außen.

Eine relativ preiswerte Möglichkei­t sind Folien auf der Fenstersch­eibe. „Außen-Folien halten wegen der Witterungs­einflüsse nur etwa halb so lange wie Innen-Folien“, sagt Peter Kafke von der Verbrauche­rzentrale Energieber­atung. Dafür bieten sie aber eben einen etwas besseren Schutz. Damit beschichte­te Fenster verringern die auftreffen­de Sonnenstra­hlung oft um mehr als 80 Prozent – allerdings auch im Winter.

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FOTO: BVRS/DPA

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