Wie Azubis auch gleich das Fachabi machen können
Saarbrücken. Nach dem Mittleren Bildungsabschluss stehen viele junge Menschen vor einer Entscheidung: eine Berufsausbildung starten oder doch noch Abitur machen? Im Saarland muss das keine Entweder- Oder-Entscheidung sein, denn es gibt seit dem laufenden Schuljahr die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung auch gleich die Fachhochschulreife zu erwerben.
Voraussetzungen sind ein mittlerer Bildungsabschluss sowie ein Vertrag für eine dreijährige Berufsausbildung, so lange dauert der Erwerb der Fachhochschulreife nämlich. Und ein bisschen Stehvermögen. Denn zusätzlich zum normalen Berufsschulunterricht müssen die Schüler in der Regel an einem Nachmittag pro Woche noch einmal rund sechs bis sieben Unterrichtsstunden einplanen. Dadurch entfallen zwar einige normale Unterrichtsstunden, weil sich der Stoff sonst doppeln würde – aber „das ist schon eine höhere Belastung“, sagt Anke Leiser, die den Bildungsgang „Berufsausbildung und Fachhochschulzugangsberechtigung“an der Friedrich-List-Schule KBBZ Saarbrücken betreut. Doch auch wenn es schon einige Abbrecher gegeben habe, weil sie der Doppelbelastung nicht gewachsen waren, sei „die Mehrheit mit Freude – und stöhnend – dabei“. Ein Entgegenkommen der Betriebe in Sachen Arbeitszeit sei für das Programm aber schon notwendig, meint Leiser. Angeboten wird das Programm derzeit am KBBZ Saarbrücken, am TGBBZ I Saarbrücken sowie an den BBZ Homburg, St. Wendel und Sulzbach. Ausbildungsanfänger, die sich für das Programm interessieren, sollten bei ihrem HeimatBBZ nachfragen, ob es dort im kommenden Jahr angeboten werde, sagt Leiser. Falls nicht, sei auch der Besuch einer anderen Berufsschule möglich. lre
Anke Leiser
Weitere Informationen: Tel. (0681) 501 72 62 oder E-Mail m.simmer@bildung.saarland.de