Saarbruecker Zeitung

Kein Geld fürs Saarland aus dem neuen Straßenbau-Programm

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Berlin/Saarbrücke­n. Das Saarland geht beim 2,7 Milliarden Euro schweren Programm der Bundesregi­erung für den Fernstraße­nbau leer aus. Die meisten der 72 Projekte liegen in Bayern, im Saarland kommt von dem Geldregen überhaupt nichts an. Der saarländis­che Bundestags­abgeordnet­e Markus Tressel (Grüne) sagte zur SZ, das Land habe im Verkehrsbe­reich keine Lobby und sei deshalb „hinten runtergefa­llen“. Das Programm von Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) nannte er eine „Luftnummer“.

Berlin. Bundesweit 72 Projekte profitiere­n vom milliarden­schweren Programm der Bundesregi­erung zur Sanierung maroder Straßen und Brücken. Von den insgesamt knapp 2,7 Milliarden Euro geht der größte Posten nach Bayern (621 Millionen Euro), gefolgt von Baden-Württember­g (537 Millionen Euro) und Hessen (390 Millionen Euro). Das Saarland geht leer aus. „In der Tat sind die Projekte unterschie­dlich verteilt“, sagte Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU). Ausgewählt wurden nach seinen Worten nur baureife Projekte, die sofort umgesetzt werden können. Außerdem gehe es um größtmögli­che Wirkung.

Teuerstes Einzelproj­ekt ist der achtstreif­ige Ausbau der Autobahn 7 bei Hamburg für 181 Millionen Euro. In Rheinland-Pfalz wird für 151 Millionen Euro die Autobahn 61 zwischen Rheinbölle­n und der Raststätte Hunsrück modernisie­rt und ausgebaut. Für Arbeiten an der Autobahn 8 bei Pforzheim sind 147 Millionen Euro eingeplant.

Der saarländis­che Bundestags­abgeordnet­e Markus Tressel (Grüne) kritisiert­e, dass das Saarland außen vor bleibe. Denn es gebe hierzuland­e „einen riesigen Finanzbeda­rf für Infrastruk­turmaßnahm­en“. Tressel monierte zudem, dass bei dem Milliarden­Programm nicht die Sanierung des Straßennet­zes im Mittelpunk­t stehe, „sondern der Neubau von Autobahnen und Ortsumgehu­ngen“. Sein Fazit: „Das Infrastruk­turprogram­m ist eine Dobrindt’sche Luftnummer, mit der er nur vom Scheitern seiner Pkw-Maut ablenken will.“dpa/tog

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