Saarbruecker Zeitung

Haftbefehl wegen Mordes gegen 55-jährigen Dillinger

55-jähriger Mann aus der Nachbarsch­aft laut Polizei dringend tatverdäch­tig – Waren Schulden das Tatmotiv?

- Von SZ-Redakteur Michael Jungmann

Dillingen. Mit einem Haftbefehl wegen Mordes fahndet eine Sonderkomm­ission nach einem 55Jährigen aus Dillingen. Er steht in dringendem Tatverdach­t, seine Bekannte, die alleinsteh­ende Gabriele B. (63), erstochen zu haben. Der mutmaßlich spielsücht­ige Mann soll Schulden bei seinem Opfer gehabt haben. Er ist seit dem Wochenende verschwund­en. >

Ein 55 Jahre alter Dillinger steht unter dringendem Tatverdach­t, seine Bekannte, die 63-jährige Gabriele B., erstochen zu haben. Ein Richter erließ Haftbefehl. Die Polizei fahndet nach dem Mann, der seit dem Wochenende verschwund­en ist.

Dillingen/Saarbrücke­n. Die Mordkommis­sion „Kiefer“, die den gewaltsame­n Tod der Dillingeri­n Gabriele B. (63) aufklären soll, fahndet nach einem 55 Jahre alten Mann aus dem Bekanntenk­reis des Opfers. Ein Richter am Amtsgerich­t Saarbrücke­n erließ einen Haftbefehl wegen Mordes gegen den arbeitslos­en Dillinger F., der seit Samstagnac­hmittag spurlos verschwund­en ist. Nach Informatio­nen der SZ lebte er nur etwa 300 Meter entfernt von der Wohnung der alleinsteh­enden Frau.

Nach Angaben von Polizeispr­echer Stephan Laßotta ist der 55jährige Dillinger dringend tatverdäch­tig, Gabriele B. bereits am Mittwoch letzter Woche in deren Wohnung in der Kieferstra­ße mit mehreren Messerstic­hen getötet zu haben. Die Ermittler sehen ein „mögliches Tatmotiv in Schulden, die der mutmaßlich spielsücht­ige Bezieher von Sozialleis­tungen bei dem Opfer hatte“.

Der Sohn von Gabriele B. hatte die Leiche seiner Mutter am Donnerstag­nachmittag (16. Juli) in ihrer Wohnung auf der Couch im Wohnzimmer entdeckt und die Polizei alarmiert. Das Opfer hatte mehrere Stichverle­tzungen im Oberkörper. Die Gerichtsme­dizin bestätigte schließlic­h, dass Gabriele B. umgebracht wurde.

Da am Tatort weder Hinweise auf einen Einbruch noch auf Raub zu finden waren, konzentrie­rten sich die Beamten der Sonderkomm­ission auf den Bekanntenk­reis der Getöteten. Dabei

Die Spurensich­erung untersucht­e am vergangene­n Donnerstag die Wohnung der getöteten 63-Jährigen in Dillingen.

stießen sie auf den 55-Jährigen, der in einer Nachbarstr­aße wohnte. Bei einer ersten Befragung gab er an, sich in der Vergangenh­eit mehrfach in der Wohnung des Opfers aufgehalte­n zu haben.

Die Ermittler entdeckten dann mehrere Ungereimth­eiten in der Aussage des Mannes. Die Rede ist von möglichem Täterwisse­n. Seit Samstagnac­hmittag ist der Mann von der Bildfläche verschwund­en. Wie es heißt, ließ er sogar seine beiden Kinder (fünf und sieben Jahre), die an diesem Wochenende zu Besuch bei ihm waren, alleine in seiner Wohnung zurück. Die Kinder hatten angeblich in ihrer Verzweiflu­ng bei einem Nachbarn geklingelt und diesem erzählt, sie vermissten ihren Vater. Der Nachbar informiert­e umgehend die Polizei.

Die Wohnung des 55-Jährigen wurde durchsucht. Von der Tatwaffe, wahrschein­lich ein Messer, fehlt weiterhin jede Spur.

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FOTO: BECKER&BREDEL

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