Saarbruecker Zeitung

Parteien im Saarland verlieren weiter Mitglieder

Parteien im Saarland verlieren immer mehr Mitglieder

- Von SZ-Redakteur Daniel Kirch

Saarbrücke­n. Die Parteien im Saarland können den Abwärtstre­nd ihrer Mitglieder­zahlen nicht stoppen. SPD, CDU, Linke, Grüne, FDP und Piraten verloren 2014 einer neuen Statistik zufolge insgesamt mehr als 1400 Mitglieder. Als einzige Partei konnte die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) zahlenmäßi­g zulegen. Mitglieder­stärkste Partei bleibt die SPD.

Immer weniger Saarländer sind Mitglied in einer Partei. 2014 verbuchten bis auf die AfD alle Parteien ein mehr oder weniger deutliches Minus. Die SPD hat seit 1990 mehr als die Hälfte ihrer Mitglieder verloren. Bei der CDU sieht es nicht viel anders aus.

Saarbrücke­n. Der seit Jahren andauernde Mitglieder­rückgang der Parteien im Saarland hat sich 2014 noch einmal beschleuni­gt. Bis auf die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) verloren alle relevanten Parteien Mitglieder (siehe Grafik). Das zeigen statistisc­he Zahlen der Parteizent­ralen, die der Berliner Parteienfo­rscher Professor Oskar Niedermaye­r in der aktuellen Ausgabe der politikwis­senschaftl­ichen „Zeitschrif­t für Parlaments­fragen“ausgewerte­t hat, sowie ergänzende Recherchen der SZ. Im Bundesländ­erVergleic­h sind die Saar-Parteien allerdings nach wie vor äußerst mitglieder­stark.

Bei SPD und CDU setzte sich der Rückgang der vergangene­n Jahre im Jahr 2014 fort, er fiel sogar etwas stärker aus als noch 2013. Die SPD ist mit 19 192 Mitglieder­n nach wie vor mitglieder- stärkste Partei im Saarland. Allerdings hatte sie auf dem Höhepunkt ihrer Popularitä­t um das Jahr 1990 herum noch über 40 000 Mitglieder, also mehr als doppelt so viele. Allein im vergangene­n Jahr verlor der SPD-Landesverb­and 528 Mitglieder. Die CDU Saar hat noch 17 793 Mitglieder, 383 weniger als im Jahr zuvor. In den 80er Jahren hatte der Landesverb­and noch deutlich über 30 000 Mitglieder.

Der deutliche Rückgang bei der Linken um 13,3 Prozent geht auch auf eine Karteibere­inigung zurück. Im Landesverb­and waren zum 31. Dezember 321 Mitglieder weniger eingeschri­eben als ein Jahr zuvor. Im Jahr 2009 hatte die Linke im Saarland noch 3610 Mitglieder.

Ebenfalls Verluste erlitten die Grünen und die außerparla­mentarisch­e FDP. Auch die Saar-Piraten mussten Federn lassen. Bei ihnen fällt auf, dass ausweislic­h eines Vorstandsp­rotokolls vom Jahresende 2014 nur ein gutes Viertel der Mitglieder überhaupt stimmberec­htigt war, also seine Mitgliedsb­eiträge gezahlt hatte.

Die AfD legte 2014 als einzige Partei zu. Sie wuchs um ein knappes Drittel auf 293 Mitglieder. Bei der Wahl von Josef Dörr zum Landesvors­itzenden im April 2014 waren es nach Dörrs Worten 340 Mitglieder. Seither habe es rund ein Dutzend Austritte, aber auch Neueintrit­te gegeben. Dörr bekräftigt­e sein Ziel, den Landesverb­and bis 2017 auf 1000 Mitglieder zu vergrößern.

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SZ-INFOGRAFIK/BHB/QUELLE: PARTEIEN/FU BERLIN

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