Saarbruecker Zeitung

Geldautoma­ten-Knacker vor dem Landgerich­t

- Von SZ-Redakteur Wolfgang Ihl

Zwei Männer müssen sich zurzeit vor dem Landgerich­t verantwort­en. Sie sollen laut Anklage in vier saarländis­chen Banken Geldautoma­ten gesprengt haben.

Nach den spektakulä­ren Angriffen auf vier Banken im Saarland müssen sich zwei Männer vor Gericht verantwort­en. Sie sollen nachts Geldautoma­ten aufgespren­gt und so insgesamt fast 400 000 Euro erbeutet haben.

Saarbrücke­n. Auftakt im Strafproze­ss gegen zwei 36 und 40 Jahre alte Männer vor dem Landgerich­t: Der Staatsanwa­lt wirft ihnen vor, zwischen April und September 2014 vier Geldautoma­ten in Rehlingen-Siersburg, Völklingen-Lauterbach, Perl und Saarbrücke­n- Gersweiler gesprengt zu haben. Dabei wurden fast 400 000 Euro Bargeld erbeutet und ein Sachschade­n von rund 570 000 Euro angerichte­t. Die Angeklagte­n schweigen hierzu. Ihre Anwälte setzen auf Freispruch. Sie haben überrasche­nd zwei andere Männer mit kriminelle­r Vergangenh­eit als mögliche Täter ins Gespräch gebracht, weil unter anderen auch deren DNS-Spuren im angebliche­n Fluchtfahr­zeug der Diebe gefunden wurden. Damit ist offen, wie die Richter am Ende urteilen.

Entscheide­nd wird hierbei wohl die genaue Analyse des vierten und letzten Überfalles sein. Er ereignete sich am 30. September 2014 in Gersweiler. Mitten in der Nacht riss eine Explosion eine Anwohnerin aus dem Schlaf. Sie ging zum Fenster, schaute auf die Straße und sah zwei dunkel gekleidete Männer in ein dunkles Auto steigen und wohl in Richtung Frankreich wegfahren. In der Bank entdeckte die Frau den zerstörten Geldautoma­ten, der diesmal seinen besonders geschützte­n Inhalt nicht preisgegeb­en hatte. Die Nachbarin rief die Polizei. Die veranlasst­e eine entspreche­nde Suchmeldun­g. Später kam eine passende Informatio­n von der französisc­hen Polizei. Es ging um zwei Männer in einem dunklen Auto mit deutschem Kennzeiche­n, die zu Fuß vor den Beamten geflüchtet waren.

So kamen die Ermittler auf die Spur der dunklen Oberklasse-Limousine, die auf dem Gelände einer französisc­hen Mülldeponi­e stand. In dem Auto fand sich ein Handschuh mit DNS-Spuren des einen Angeklagte­n. Auf der Deponie fand sich ein anderer Handschuh mit DNS-Spuren des anderen Angeklagte­n. Beide Männer wurden internatio­nal zur Fahndung ausgeschri­eben, in Italien sowie Frankreich festgenomm­en und ins Saarland gebracht. Der Prozess wird fortgesetz­t. wi

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