Geldautomaten-Knacker vor dem Landgericht
Zwei Männer müssen sich zurzeit vor dem Landgericht verantworten. Sie sollen laut Anklage in vier saarländischen Banken Geldautomaten gesprengt haben.
Nach den spektakulären Angriffen auf vier Banken im Saarland müssen sich zwei Männer vor Gericht verantworten. Sie sollen nachts Geldautomaten aufgesprengt und so insgesamt fast 400 000 Euro erbeutet haben.
Saarbrücken. Auftakt im Strafprozess gegen zwei 36 und 40 Jahre alte Männer vor dem Landgericht: Der Staatsanwalt wirft ihnen vor, zwischen April und September 2014 vier Geldautomaten in Rehlingen-Siersburg, Völklingen-Lauterbach, Perl und Saarbrücken- Gersweiler gesprengt zu haben. Dabei wurden fast 400 000 Euro Bargeld erbeutet und ein Sachschaden von rund 570 000 Euro angerichtet. Die Angeklagten schweigen hierzu. Ihre Anwälte setzen auf Freispruch. Sie haben überraschend zwei andere Männer mit krimineller Vergangenheit als mögliche Täter ins Gespräch gebracht, weil unter anderen auch deren DNS-Spuren im angeblichen Fluchtfahrzeug der Diebe gefunden wurden. Damit ist offen, wie die Richter am Ende urteilen.
Entscheidend wird hierbei wohl die genaue Analyse des vierten und letzten Überfalles sein. Er ereignete sich am 30. September 2014 in Gersweiler. Mitten in der Nacht riss eine Explosion eine Anwohnerin aus dem Schlaf. Sie ging zum Fenster, schaute auf die Straße und sah zwei dunkel gekleidete Männer in ein dunkles Auto steigen und wohl in Richtung Frankreich wegfahren. In der Bank entdeckte die Frau den zerstörten Geldautomaten, der diesmal seinen besonders geschützten Inhalt nicht preisgegeben hatte. Die Nachbarin rief die Polizei. Die veranlasste eine entsprechende Suchmeldung. Später kam eine passende Information von der französischen Polizei. Es ging um zwei Männer in einem dunklen Auto mit deutschem Kennzeichen, die zu Fuß vor den Beamten geflüchtet waren.
So kamen die Ermittler auf die Spur der dunklen Oberklasse-Limousine, die auf dem Gelände einer französischen Mülldeponie stand. In dem Auto fand sich ein Handschuh mit DNS-Spuren des einen Angeklagten. Auf der Deponie fand sich ein anderer Handschuh mit DNS-Spuren des anderen Angeklagten. Beide Männer wurden international zur Fahndung ausgeschrieben, in Italien sowie Frankreich festgenommen und ins Saarland gebracht. Der Prozess wird fortgesetzt. wi