Lyrisch, kraftvoll, keck: Mettlacher Liederabend mit Damien Pass
Mettlach. Die Kammermusiktage im Refektorium der Alten Abtei warteten wieder einmal mit einer Überraschung auf. Am Sonntag war dies der junge australische Bassbariton Damien Pass mit einer Lieder-Matinée. Sein steter Weg nach oben führte bisher als Gast über renommierte Opernhäuser und Festivals. Dem Liedgesang gehört seine besondere Aufmerksamkeit. Mit wohlsitzender Stimme verfügt er über eine große Ausdrucksbreite. Von lyrisch zart bis metallisch kraftvoll etwa bei Liedern wie „Widmung“oder „Talismane“aus Robert Schumanns „Myrthen“, wobei durch die glaubhafte Dramatik in „Belsazar“ein erster Höhepunkt erreicht wurde.
Natürliches französisches Flair verströmten sechs Lieder von Gabriel Fauré und eines von Henri Duparc. Seine humorvolle und auch theatralische Seite konnte Pass in drei Liedern von Eric Satie zeigen und britische Spätromantik bei „Songs of Travel“von Ralph Vaughan Williams. Unterhaltsam wurden kecke „Cabaret Songs“des Amerikaners William Bolcom serviert.
Doch was wäre ein Liedsänger ohne Klavierbegleitung auf Augenhöhe. Mit der Französin Chloé Ghisalberti hat sich die mehrjährige Zusammenarbeit zu einem symbiotischen Geben und Nehmen entwickelt. Stilsicher und vollgriffig gestaltete sie die vielfältigen Klavierparts, nichts wurde dem Sänger zuliebe versteckt. Eine Klavierpartnerin, die diese Gleichberechtigung mit überlegener Technik realisierte und an Sensibilität ihrem Partner in nichts nachstand.
Das kleine, aber begeisterte Publikum konnte sich zum Schluss über eine witzig-naive Zugabe freuen: „The Mouse and the Bumblebee“, ein Gute-NachtLiedchen von Sir Richard Rodney Bennett. Einladung zu einem Mittagsschläfchen mit köstlichem britischem Humor. fa